Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

09 Olbers an Gauss. Bremen, 1820 August 17. 
der Nähe ist, wenn gleich die Nähe von Repsold zuweilen noch an 
genehmer sein möchte als die von Rumpe. Dann würde es aber gut 
sein, wenn auch gleich die Dreiecke südlich bis Gotha etc. fortgesetzt 
würden, da südlich von Hannover überall nur künstliche Signale, also 
sehr vergängliche, die Dreieckspunkte werden bilden müssen. Ich hatte 
dies schon vor einiger Zeit, als die Sache hier noch nicht entschieden 
war, bei dem Minister Lindenau in Anregung gebracht, er hat mir 
aber nicht darauf geantwortet. 
No. 889. Olbers an Ganss. [213 
Bremen, 1820 August 17. 
Ich freue mich, dass Sie mir Ihren so sehr gewünschten Besuch 
in diesem Herbst doch nicht ganz absclilagen. Sehr wahrscheinlich 
wird es sich mit der Basismessung bis in den Herbst verzögern, und 
dann werden Sie vorher Ihre Collegia geendigt haben, und mehr Herr 
über Ihre Zeit sein. 
Mir war gewiss versichert, dass Epailly bald nach unserer Be 
freiung vom französischen Joch an der Schwindsucht verstorben sei. 
Da ich nun von Ihnen das Gegentheil erfahren, und zugleich seine 
Adresse erhalten habe, so habe ich gleich an ihn geschrieben, ihn um die 
Einsendung seiner Dreiecke sowohl, als auch derjenigen, die er bloss pro- 
jektirt hatte, gebeten, und [mich] übrigens in meinem Briefe so benommen, 
als wenn diese Mittheilung gar keine Schwierigkeiten haben könne. — 
Verschafft uns diese Aufforderung das Verlangte nicht, so ist dadurch 
auch weiter nichts verloren, und es bleibt dann wohl am besten, sich 
unmittelbar an den Marquis de La Place zu wenden. Die Verbindung 
des französisch-engliscli-spanisclien Meridians mit dem dänisch-deutschen 
ist zu wichtig, als dass nicht auch La Place alles auf bieten sollte, 
uns das Erforderliche zu verschaffen. 
Recht sehr danke ich Ihnen für die Nachrichten über [die] jetzige 
Lage dieser projektirten hannoverschen Gradmessung. Aber nur Ihre 
partheiische freundschaftliche Güte kann von mir irgend einen Rath 
erwarten. Ich habe nie einen Theodolithen in Händen gehabt. Aller 
dings sind die A orzüge, die Sie in einigen Stücken den Repetitions 
kreisen vor den Theodolithen zuschreiben, ebenso wichtig, als wahr 
Aber doch möchte ich glauben, dass ein, mit möglichster Vermeidung 
der von Ihnen gerügten Fehler und Unvollkommenheiten verfertigter 
1 heodolith das schicklichste Werkzeug zu diesen Winkelmessungen sei.
	        
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