Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1824 August 81. 
wesen, sie lierauszufinden und von zahllosen von der Weser her über 
Holz herüberragenden Schiffsmasten zu unterscheiden. 
Das Wichtigste aber, was ich hier entdeckt habe, ist die Sichtbar 
keit von Varel 41367 m entfernt. Es wird erst spät Nachmittags sicht 
bar und zeigt sich wie eine kleine Laterne auf einem grossen Dom. 
Wenn Bremerlehe, wie ich hoffe, sich künftig mit Brillit und Varel 
verbinden lässt, und entweder Oldenburg vermittelst Durchhau in Garlste 
sichtbar gemacht werden, oder ein anderer Punkt auf dem Loyer Berge 
substituirt werden kann, so ist der Weg zu einem schönen Fortschreiten 
gebahnt. Ich habe mich jetzt begnügen müssen, alle jene Punkte nur 
einige Male einzuschneiden. 
Dass ich heute nach Brillit (d. i. Gnarrenburg) abreise, wird Ihnen 
vermuthlich Hr. Baumann schon gestern angezeigt haben. 
Unter herzlichen Grüssen an Ihren Hrn. Sohn und Schwiegersohn 
empfehle ich mich Ihrem Andenken. 
Mich soll wundern, ob jetzt vielleicht der Tod von Wolf die be 
wusste Angelegenheit wieder anregen wird. 1 ) 
No. 526. Olbers an Ganss. [279 
Bremen, 1824 August 31. 
Ihnen vielmehr habe ich recht innig und herzlich für die grosse 
Freude zu danken, die mir Ihr freundlicher Besuch gewährt hat. Mögen 
Sie nachsichtig entschuldigen, wenn meine Junggesellen-Wirthschaft Sie 
viel Mangelhaftes und Unbequemes bei mir hat finden lassen. 
Das herrlichste Wetter hat bisher Ihre Messungen, seit dem Sie 
Bremen verliessen, begünstigt; auch sehe ich aus Ihrem Briefe vom 
26. Aug., wie schnell Sie jetzt den Langeberg * 2 ) beendigt haben. Ebenso 
schnell wird es wahrscheinlich zu Brillit gegangen sein. Nur fürchte 
ich, dass die grosse Hitze der 3 letzten Tage Ihnen lästig und Ihrer 
Gesundheit nachtheilig gewesen ist. 
Zu der glücklichen Entdeckung der Sichtbarkeit von Bremerlehe 
und besonders von Varel wünsche ich viel Glück. Die Möglichkeit 
einer schönen Verbindung mit Keayenhoff’s Dreiecken scheint nun 
erwiesen. 
Schumacher schreibt mir, dass er bis zum 5. Sept. inkl. nicht 
*) Durch den Tod Friedrich August Wolf’s wurde ein ansehnliches Gehalt in 
der Berliner Akademie der Wissenschaften frei. Vergl. hierzu den im Anhang - mit- 
g-etheilten Brief vom 12. Okt. 1824 von Dirksen an Olbers. Krm. 
2 ) Beobachtungsplatz hei Garlste. Krm.
	        
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