Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Zeven, 1824 August 31. 
x ) Dieser Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
essirt es Sie, so bringe ich Ihnen das Stück mit, wenn ich nach 
Zeven komme. 
Würden Sie, wie es leicht möglich ist, schon vor dem 6. Sept. in 
Zeven fertig sein, so versteht es sich wohl von selbst, dass Sie, theuerster 
Freund, sich um Schumacher’s und meinetwillen dort keine Minute 
länger aufhalten müssen. Ihre Zeit ist Ihnen bei der vorgerückten 
Jahreszeit viel zu kostbar. 
No. 527. Gaiiss an Olbers. 1 ) [24s 
Zeven, 1824 August 31. 
Meine gestrige Reise von Gnarrenburg hierher wird Ihnen Hr. 
Baumann bereits berichtet haben, und ich erwarte nun bald etwas Be 
stimmtes über Ihr und Schumacher’s Herkommen zu erfahren. 
Während meines Aufenthalts in Brillit war die Luft für das Sehen 
terrestrischer Gegenstände immer höchst ungünstig, so dass ich mehrere 
entfernte Punkte, die Müller früher bemerkt hatte (einer vermuthlich 
Seefeld), nie habe sehen können. Besser ging es dagegen mit den 
Heliotroplichtern, die täglich eine oder anderthalb Stunden lang sehr 
gut zu sehen waren (vorher und nachher sehr stark wallten). Ich bin 
daher auch mit Brillit schneller fertig geworden, als ich gedacht hatte. 
Dagegen ist mein erster Besuch gestern auf dem Thurm nur betrübt 
ausgefallen. Ich habe erst mehrere Stunden gebraucht, bis ich eine 
Stelle finden konnte, wo meine Hauptrichtungen alle zugleich offen oder 
zu öffnen sind, und doch lässt sich nicht ändern, dass einige nur in 
genirter Lage beobachtet werden können. Dann hatte ich das Miss 
vergnügen, dass von Bremen gar kein Licht kam, obgleich dort ©schein 
zu sein schien, und sehr lange von hier aus Heliotroplicht hingeschickt 
wurde. Ich fürchte daher, dass Hr. Baumann die Richtung nicht hat 
finden können, welches um so betrübter wäre, da ich den gestern auf 
gestellten Heliotrop nicht hier behalten kann, und mit dem grossen 
Spiegel Licht nach Bremen zu schicken wegen der engen Lokalität in 
der Regel unmöglich sein wird. 
Sie erzeigen mir wohl die Gefälligkeit, die Einlage an Hrn. Bau 
mann zu schicken, da ich selbst den Namen seines Hauswirths ver 
gessen habe. 
Es ist zu befürchten, dass es auch übrigens hier mit dem Beob 
achten nicht so gut gehen wird, wie in Garlste und Brillit. Das Moor 
brennen nimmt wieder überhand, und die fürchterliche Hitze wirkt auch
	        
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