Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss an Olbers. Apensen bei Buxtehude, 1824 September 27. 347 
1 ) Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
An mich schreiben Sie also nicht mehr nach Verden. Sollten Sie 
etwas Dringendes mir bald mitzutheilen haben, so schicken Sie es 
poste restante nach Buxtehude. Da aber mein Aufenthalt auf dem 
Litberg hoffentlich nicht lange dauert, so bitte ich nachher Ihre Briefe 
zu adressiren 
Barlhof zwischen Welle und Soltau. 
Erst jetzt habe ich erfahren, dass meine Frau in Ems und nach 
her noch viel gefährlicher krank gewesen ist, als ich gewusst habe. 
Sie hat späterhin Himly mit zugezogen, und nach den letzten Nach 
richten geht es etwas besser. 
Da ich diesen Brief durch einen Boten nach Verden schicken 
muss, dessen Rückkehr vor meiner Fahrt zum Steinberg ich erst noch 
erwarten muss, so muss ich eiligst scliliessen. 
Etwas Licht ist gestern nach dem Hause des Hrn. Sen. Pavenstedt 
geschickt; es war aber bei uns wenig Sonne. 
No. 534. Grauss an Olbers. 1 ) [251 
Apensen bei Buxtehude, 1824 September 27. 
Da Sie nach Ihrer freundschaftlichen Güte mich gern auf meiner 
Reise in Gedanken begleiten, so benutze ich die Gelegenheit, wo ich 
doch einen Boten nach Tostedt schicke, ein paar Zeilen an Sie mit 
zugeben. 
Ich verliess vorgestern früh das gastfreundliche Haus des Pastors 
Goldbeck in Linteloh und reiste über den Bottel nach Rotenburg und 
Zeven. Auf dem Bottel hielt ich mich einige Stunden auf und machte 
einige, obwohl wegen der Tageszeit und Lichtbeschaffenheit nur schlechte 
Messungen. Das zuweilen, obgleich nur äusserst schwach, vom Ansgarius 
herüber kommende Licht bewies mir, dass mein letzter aus Linteloh 
an Sie geschriebener Brief richtig angekommen war. 
Nachdem ich noch einmal in dem freundlichen Zeven übernachtet 
hatte, bin ich gestern hierher gefahren und habe gestern Nachmittag 
schon einmal den Litberg besucht, obwohl der Regen die Messungen 
grösstentheils vereitelte. Der Lieutenant Hartmann auf Wilsede, 
welcher das Zelt bemerkt hatte, schickte schon ohne Aufforderung 
Licht; von Elmhorst, Brüttendorf und Zeven ist aber nichts gekommen; 
vermuthlich war daselbst kein Sonnenschein. 
Den Aufenthalt hier in Apensen, vor dem ich mich so sehr ge-
	        
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