Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

x ) Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
Gauss an Olbers. Göttingen, 1825 Januar 19. 
365 
grösste aut 
man Sie voU 
Oltmanns ist schon vor mehr als 4 Wochen hier durchpassirt, um 
seine Stelle in Berlin als Professor der angewandten Mathematik an 
zutreten. — Gewundert werden Sie sich haben, dass Ihr ehemaliger 
Schüler, Dr. Tittel, zum Direktor der Ofener Sternwarte ernannt ist, 
ohne doch dass bisher Pasquich seine Entlassung erhalten hätte. Tittel 
ist, wie er an Schumacher schreibt, von Pasquich sehr gut aufgenommen 
worden; und doch scheint Littrow zu dieser Ernennung mitgewirkt 
zu haben!! 
Leben Sie wohl, mein theuerster geliebtester Freund! Ich hoffe, 
so gutartige Masern werden nun auch schon glücklich beendigt sein 
und der Gottlob wiederkehrenden Gesundheit Ihrer hochverehrten Frau 
Gemahlin keinen Nachtheil zugefügt haben. 
kost! 
missen, & i 
hälfe ebenso pt 
»er ist fl 
seinen ms 
Ihren bisberi?ei 
No. 546. Gauss an Olbers. 1 ) [257 
Göttingen, 1825 Januar 19. 
Einen ganzen Monat hindurch ist mein Haus der Schauplatz von 
Unruhe und Sorge gewesen, und damit entschuldigen Sie es gütigst, dass 
ich Ihren lieben Brief vom 22. Dec. v. J. nicht früher beantwortet 
habe. Ich habe Ihnen schon gemeldet, dass mein zweiter Sohn von 
den Masern befallen war; bald nachher kam auch der dritte (Ihr Patlie) 
an die Reihe, dann meine jüngste Tochter und endlich auch meine Frau. 
Bei den Kindern zwar war die Krankheit verhältnissmässig leicht; 
allein, wie es bei Erwachsenen ohnehin gewöhnlich ist, und bei dem 
durch zweijährige Krankheit sehr heruntergekommenen Zustande meiner 
Frau kaum anders sein konnte, bei dieser sehr schwer, und eine Zeit 
lang schwebte sie in der grössten Gefahr. Durch die unermüdete Sorg 
falt und Geschicklichkeit des Hofrath Himly ist sie gerettet und jetzt 
auf dem besten Wege der Besserung. Die Kinder sind ganz hergestellt, 
und die beiden ältesten haben schon seit mehreren Tagen wieder aus 
gehen dürfen. Ich muss es für ein grosses Glück anselien, dass alles 
so gekommen ist, denn wie ich höre, haben die Masern jetzt in der 
Stadt einen viel bösartigeren Charakter bekommen, als sie zu Anfang 
hatten, und es sollen jetzt viele Patienten daran sterben. 
Ich habe jetzt die Rechnungen über meine vorjährigen Messungen 
und die sonstigen Hülfsmittel, die ich zur Vorbereitung auf die nächste 
Campagne diskutiren musste, meist vollendet und hoffe, meine Berichte 
an das Hannoversche Ministerium und an Ihren Senat bald ausarbeiten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.