Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Göttingen, 1825 Februar 25. 
ohne sich im mindesten darum zu bekümmern, ob oder wie viel sie von 
einem elliptischen Sphäroid ab weichen, und die Höhen über dieser 
Fläche giebt sowohl das Barometer als die trigonometrische Messung 
an, so dass beide immer mit einander übereinstimmen müssen. Dabei 
wird bloss vorausgesetzt,*) dass auf jeder Dreieckslinie die Richtung 
der Schwere sich nach dem Gesetz der Stetigkeit ändert (obgleich 
vielleicht schneller oder langsamer als bei dem elliptischen Sphäroid), 
und diese Voraussetzung kann nur dann eine kleine Unrichtigkeit hervor 
bringen, wenn an der einen Dreieckstation eine wahre Lokal-Attraktion 
stattfindet, die bloss örtlich und auf einen kleinen Raum beschränkt (ausser 
halb desselben unmerklich) ist. Allein ich halte mich überzeugt, dass, 
den Brocken höchstens ausgenommen, eine solche Lokal-Attraktion im 
ganzen Umfange meiner und der ScHUMACHEESchen Dreiecke nicht 
Statt hat. 
Sollten Sie in diesen Ansichten entweder noch etwas dunkel oder 
unrichtig finden, so haben Sie, theuerster Olbees, die Güte, es mir 
anzuzeigen. 
P. S. 1 ) Die Vertheilung der Fehler in Gruppen, um die Summe 
der Quadrate zu finden, hat allemal die Wirkung, diese zu klein, also 
die Genauigkeit scheinbar grösser zu machen, als sie ist. 
Es seien die Fehler 
a, a', a" ... . 
, Anzahl 
= a 
Mittel = A 
b, b’, b" ... . 
1 ?? 
„ =b 
c, c\ c" 
? ;; 
— y 
„ =C 
etc. 
so ist genau 
aa -f- a'a' + a"a" = aA 2 -j- (« — Af -J- (a' — Af -f (a" — Af -f etc. 
bl + VV -f b"b" .... = ßB* -f (b — Bf -f (V — Bf -f (&" — Bf + etc. 
+ c v -|_ c"c" ....= yC* + (e - Cf + V — Cf + (c" — Cf + etc. 
etc. 
Indem man also für die Summe 
aA 2 -\- ßB*-fyC 2 .... 
annimmt, vernachlässigt man alle 
(a — Af + (a’ — A)‘...(b — Bf + (V — Bf 
die alle positiv sind. 
*) und natürlich auch, dass alle Zenithdistanzen reciprok gemessen werden, was 
bei meinen Messungen ohne Ausnahme gilt. Bei einseitigen Messungen ist Ihre 
Bemerkung vollkommen gegründet, da man dabei die Amplitude sphäroidisch be 
rechnen muss. 
x ) Das Folgende ist auch abgedruckt in Gauss’ Werken Bd. VIII, S. 151—152. Krm.
	        
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