Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen. 1825 März 21. 
383 
Ebenso ist + b der kleinste Rest von 
£ (n + 1 • n -f 2 • n -f 3 .... 2 n — l) 2 (Modulus p) x ) 
Allein hier habe ich bisher kein Kriterium für das Zeichen finden 
können. 
Die Beweise sind sehr tief liegend. 
P. S. Mit der Gesundheit meiner Frau geht es fortwährend gut. 
doch muss sie, zumal bei dem rauhen Wetter, noch das Zimmer hüten; 
schmerzhaft ist es uns, dass diese Krankheit während des ganzen 
Winters allen geselligen Verkehr in unserem Hause unmöglich gemacht 
hat, und das ausdrückliche Verbot noch jetzt es versagt. Mit mir 
selbst geht es gut genug, obwohl ich den Gewinn des vorigen Spät 
sommers bei der Beschränkung auf das Haus etwas wieder zugesetzt 
habe; doch ist mir die Reise nach Hannover bei dem allerabscheu 
lichsten Wetter nicht übel bekommen. 
No. 553. Olbers an Gauss. [292 
Bremen, 1825 März 21. 
Ihren vortrefflichen Bericht über die Messungen im Jahre 1824 
nebst der schönen Karte habe ich dem Senat übergeben, der Ihnen 
wahrscheinlich schon selbst dafür gedankt haben oder doch nächstens 
danken wird. Das sehr interessante Verzeichniss der relativen Höhen 
habe ich mir zugeeignet. 
Durch Ihre lichtvolle Darstellung, was man eigentlich unter den 
sogenannten Lokal-Anziehungen zu verstehen hat, bin ich überzeugt, 
dass dieser Ausdruck nicht recht passend ist. Die Sache selbst habe 
ich mir ungefähr immer ebenso gedacht. Auch sehe ich nun völlig 
deutlich ein, was man unter relativen Höhen zu verstehen hat. — 
Uebrigens ist der Umstand, dass die Lothlinie nicht mit der Normalen 
des Erdsphäroids zusammenfällt, ja selbst nicht in der Ebene liegt, die 
man sich durch die Axe der Erde und den Ort auf ihrer Oberfläche, 
für den man die Richtung des Loths untersucht, gedenken kann, schon 
länger der Gegenstand meines Nachdenkens gewesen. Ich halte es 
nämlich für sehr wahrscheinlich, dass die Richtung der Lothlinie an 
einem gegebenen Ort nicht ganz unveränderlich ist, wodurch denn auch 
die scheinbaren Polhöhen kleine Aenderungen erleiden können, und dass 
nur durch diese Annahme manche merkwürdige geologische Phänomene 
erklärbar sind. *) 
*) Das letzte Glied muss nach Brief No. 555 2 « heissen. Sch.
	        
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