Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Göttingen, 1825 März 30. 
9 Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
Hand leisten oder will dies sein Dienst jetzt nicht erlauben? Sie 
würden einen sehr thätigen und brauchbaren Gehülfen an ihm ver 
missen. 
No. 555. Gauss an Olbers. 1 ) [262 
Göttingen, 1825 März 30. 
Mit Ihrem gütigen Briefe erhielt ich zugleich Namens Ihres Se 
nates ein sehr verbindliches Schreiben der Hrn. Senatoren Gildemeister 
und Schumacher, woraus ich mit Vergnügen sehe, dass ich auf die 
fortgesetzte liberale Unterstützung meiner Messungen von Bremischer 
Seite rechnen darf. Um vor dem Eintritt des Moorbrennens und der 
Baum-Belaubung schon etwas Erhebliches beschicken zu können, wünsche 
ich früh anzufangen, und ich denke schon Mitte Apr. ins Feld zu 
rücken, wenn ich die Genehmigung des K[önigl.] K[abinets]-M[iniste- 
riums] erhalte, um welche ich bereits nachgesucht habe, und an der 
ich nach den mündlichen Aeusserungen des Hrn. Ministers v. Arns- 
waldt nicht zweifle, und wenn die erforderlichen Fonds zeitig genug 
angewiesen werden. 
Meine Absicht ist, zuerst durch den Hrn. Müller und meinen 
Sohn untersuchen zu lassen, ob die Richtungen Brillit—Bremerlehe und 
Garlste—Oldenburg geöffnet werden können. Während der Zeit möchte 
ich nun gern meine Beschäftigung und meinen Aufenthalt so wählen, 
dass ich am leichtesten von Ihrem und unserer Freunde Besuch erfreut 
werden kann. In Rotenburg, welches der Lage nach nicht unbequem 
wäre, habe ich selbst gar nichts mehr zu thun; es könnte also nur 
Osterholz, Gnarrenburg und Zeven in Konsideration kommen. Oster 
holz läge Ihnen am nächsten, würde aber wohl für Bessel zu entfernt 
sein, da ihm das nur ebenso weite Bremen zu weit ist. Gnarrenburg 
läge Bessel näher, allein es ist daselbst kaum für einen ein Unter 
kommen und nur ein höchst betrübtes; auch kann ich an beiden Orten 
nicht eher etwas arbeiten, als bis die erwähnten Richtungen geöffnet 
sind. Zeven ist also in jeder Beziehung am zweckmässigsten; den 
dortigen Winkel zwischen Bremen und Brillit muss ich ohnehin noch 
nachmessen. Bessel kann in 9—10, Sie, wenn das Moor fahrbar ist, 
in 6, sonst in 7 Stunden hinkommen, und der Aufenthalt daselbst ist 
so gut, wie einer es sein kann. Wenn die früheren Einrichtungen dort 
noch fortdauern, so würde nur der Sonntag dort raumbeengt sein, und 
wenn alles sonst nach Wunsch geht, so könnte ich dann vielleicht den
	        
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