Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1825 April 18. 
wiederhole ich mein Versprechen, am 25. Mittags in Zeven zu sein, wo 
ich einen Brief von Ihnen, der aber schon am 22. aufgeliefert sein 
muss, vorzufinden hoffe, mit der Nachricht, dass Sie auch am 25. schon 
eintreffen. Von Hannover aus schreibe ich Ihnen auch noch einmal, 
besonders wenn ich es möglich machen kann, schon früher hinzukommen, 
über die Zeit, wann Hr. Klüver zuerst Heliotroplicht herzusenden hat. 
Bessel wird wohl schwerlich in Zeven lange verweilen können; 
aber Sie, mein theuerster Freund, werden doch wenigstens einige Tage 
länger bei mir bleiben. Ich denke im Namen unserer Wirthin Ihnen 
im voraus versichern zu können, dass alles geschehen soll, Ihnen den 
Aufenthalt komfortabel zu machen. 
Der Danebrog-Orden 1 ) ist mir jetzt, da Sie ihn tragen, noch ein 
mal so werth geworden. 
No. 558. Olbers an Gauss. [295 
Bremen, 1825 April 18. 
Ich versuche es, Ihnen diese Zeilen schon in Hannover in die 
Hände zu bringen. Schumacher schreibt mir nämlich, „es sei noch 
ganz ungewiss, ob Bessel überhaupt, und noch mehr wann er von Ham 
burg abkommen könne, Sie oder mich zu besuchen. Sie beide, Bessel 
und Schumacher vereint, hätten aber unter diesen Umständen Ihnen, 
mein theurer Freund, ihre dringendsten Bitten vorgetragen, doch nach 
Hamburg oder vielmehr nach Altona zu kommen, und sie hoffen auf 
Ihre geneigte Gewährung.“ Nun wollte ich Ihnen nur anzeigen, dass 
ich nicht eher nach Zeven kommen werde, als bis ich von Schumacher 
oder Bessel höre, wann letzterer hinkommen wird, dass Sie sich 
also um meinetwillen gar nicht abhalten lassen müssen, nach Altona 
zu gehen. 
Von der Bose keine Spur mehr, aber ein heftiger Katarrh dauert 
noch fort, und die Unbequemlichkeit am unteren Theil des Biickgrates 
hat wieder zugenommen; doch hoffe ich, soll sie mich nicht hindern, 
bis Zeven fahren zu können, wenn anders aus der dortigen Zusammen 
kunft noch etwas wird. Schumacher und Bessel würden, wenn sie 
überhaupt Altona und Hamburg verlassen können (Schumacher ist vom 
Besuche einiger Freunde abhängig), auch wohl ganz bis nach Bremen 
kommen, wenn sie nur wüssten, Sie, mein Allertheuerster, dann auch 
hier zu sehen. 9 
9 Mit diesem Briefe schreibt Gauss jetzt auch in der Adresse „Seiner Hoch 
wohlgeboren Herrn Doktor und Ritter Olbers“, während er früher nur adressirte 
„Seiner Wohlgeboren Herrn Doktor Olbers“. Krm.
	        
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