Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Olbers an Gauss. Bremen, 1825 April 29. 395 
ich, dass Sie darüber bereits gemeinschaftliche Rücksprache genommen 
haben. 
Auf genaue Erkundigung höre ich, dass der Weg über das Moor 
jetzt sehr gut fahrbar ist; mir war dies um so lieber zu hören, da die 
Stelle, wo ich umwarf, auf der Strasse von Ottersberg nach Zeven liegt, 
welche ganz nahe bei meinem Briittendorfer Postament vorbeiläuft, 
etwa 500 Schritt diesseits dieses Postaments; das tief ausgefahrene 
Gleis an dieser Stelle soll jedoch heute oder morgen ausgebessert werden. 
No. 563. Olbers an Gauss. [298 
Bremen, 1825 April 29. 
Es hat mir sehr, sehr leid gethan, Sie nicht zugleich mit unseren 
Freunden hier zu sehen. Ich hatte so gewiss darauf gerechnet, und es 
würde meine Freude so sehr vermehrt haben. Hätte ich nur daran 
gedacht, dass Sie auch über Walsrode reisen könnten, so würde ich 
einen Boten hingeschickt und Ihnen dort ebenso haben auflauern lassen, 
wie es nun leider vergeblich in Verden geschehen ist. 
Schumacher hat mir nichts davon gesagt, dass er einen Besuch 
bei Ihnen abzulegen willens sei; wahrscheinlich ist dies nicht geschehen, 
weil Schumacher sich hier nach der angreifenden Reise nicht wohl 
befand, und ich gerade ihn deswegen nur wenig gesehen und gesprochen 
habe. Am 24. Abends kamen die Herren erst um 9 Uhr Abends an. 
Am folgenden Morgen musste sich Schumacher, bald nachdem er auf 
gestanden war, wieder zu Bett legen, liess mir auch Mittags durch 
seinen Begleiter sagen, dass er nicht zum Essen kommen könne. Indessen 
liess sein Kopfweh nach, und gegen 4|- Uhr Nachmittags, wie wir halb 
abgespeist hatten, war er noch so gefällig, bei dem übrigen Tlieil der 
Mahlzeit zugegen zu sein. 
Es ist mir sehr unangenehm, dass Schumacher darüber keine 
Abrede mit mir getroffen hat. Ich fürchte, es wird nun durch das 
Hin- und Herschreiben zu spät, und Sie sind bei dem günstigen Wetter 
in Zeven eher fertig, als ein Entschluss gefasst werden kann. Was 
mich betrifft, so bin ich jeden Tag, den Schumacher und Sie miteinander 
verabreden werden, zu erscheinen bereit. Sollte aber Schumacher gar 
nicht kommen, oder Sie schon früher Zeven verlassen, so möchte ich 
auch meinen Besuch (denn besuchen muss ich Sie durchaus auf einer 
Ihrer Stationen, es macht mir zu viele Freude, und Sie haben es mir 
einmal erlaubt) bis dahin aufschieben, dass Sie in Osterholz Ihr Haupt 
quartier nehmen werden, welches mir dann sehr bequem liegt.
	        
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