Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. [Zeven, 1825 Mai 10.] 
und wobei die heftigen Blitze oft die Pferde scheu zu machen drohten, 
war dort zwar mit sehr heftigem mit Hagel gemischtem Regen ver 
bunden, aber doch glücklicher Weise von Schlossen frei. Weiterhin 
nach Bremen zu hat es durch Schlossen grosse Verheerungen auf einem 
doch nicht sehr breiten Strich angerichtet und unser Oberneuland ver 
wüstet. Vorzüglich hat auch Klüver’s Wohnung gelitten. Alle Fenster 
sind zerschlagen, alle Feldfrüchte zerstört. Noch nach 24 Stunden fand 
man, ganz zuverlässigen Aussagen zufolge, Eisklumpen von der Grösse 
eines kleinen Hühnereis. Der Postwagen nach Hamburg ist in der 
Gegend von Ottersberg durch die von den Schlossen scheu gewordenen 
Pferde umgeworfen, doch sind glücklicher Weise die Passagiere nicht 
bedeutend beschädigt. 
Seit unserer Abreise wird Ihnen bis heute noch keine Fortsetzung 
[hier dortigen Beobb. möglich geworden sein. 
Ich habe hier wieder einen grossen Brief von Rümker, wovon der 
früher angekommene 1 ) nur ein Auszug als Duplikat war, vorgefunden. 
Auch sind die Mailänder Ephemeriden mit einigen Zeilen von Nicolai 
angekommen. 
Für Sie ist noch nichts bei mir eingegangen. 
No. 569. Gauss an Olbers. * 2 ) [269 
[Zeven, 1825 Mai 10.] 3 ) 
Nochmals meinen herzlichen Dank für die grosse, grosse Freude, 
die Sie mir durch Ihren nur gar zu kurzen Besuch in meiner Einsam 
keit gemacht haben. 
Obgleich ich seit Ihrer Abreise hier so gut wie gar nichts habe 
ausrichten können, so muss ich doch meinem Aufenthalt hier ein bal 
diges Ziel setzen. Erst diesen Nachmittag entscheiden sich einige Zu 
fälligkeiten, wovon abhängt, ob ich von hier nach Bremen oder nach 
Brillit gehe; im ersteren (eher wahrscheinlicheren) Fall bin ich viel 
leicht schon Morgen Nachmittag nach 3 Uhr bei Ihnen, theuerster 
Olbers, oder doch höchst wahrscheinlich übermorgen; im anderen Fall, 
den Sie durch das Eintreffen des Hrn. Lieut. Hartmann ersehen, muss 
ich Sie noch mit ein paar Bitten belästigen. 
1) Dem Hrn. Lieutenant zu sagen, dass er Ihnen sein Logis an 
x ) Vergl. Brief No. 547 vom 28. Jan. 1825. Krm. 
2 ) Der Brief ist in deutscher Schrift geschrieben. Krm. 
s ) Datum nach dem Poststempel. Krm.
	        
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