Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1825 November 11. 
71 . . . 
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9° 47' 54" 
88 29 39 
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Diese Elemente sind verhältnissmässig nur wenig von denen ver 
schieden, welche Peters bloss aus Harding’s Beobb. und einer Zwischen 
zeit von 49 Stunden berechnet hat. Ich halte dies mehr für glück 
lichen Zufall, denn die Dekl. in Harding’s Bestimmungen sind etwas 
zweifelhaft, und der Komet bewegte sich doch in der Dekl. am schnellsten. 
General Krayenhoef ist jetzt, wie ich aus den Zeitungen sehe, 
im Haag. 
In der Abhandlung, die der jüngere Herschel und South über die 
Doppelsterne herausgegeben haben, findet sich die Bemerkung, dass die 
kleinen Sterne von blauem Licht die Erleuchtung des Feldes im Fern 
rohr viel besser ertragen, als grössere Sterne von gelbem Lichte. Da 
nun aber die meisten Sterne und Gegenstände am Himmel gelbröth- 
liclies Licht haben und Herschel nicht unwahrscheinlich die Ursache 
des von ihm bemerkten Phänomens darin sucht, dass das blaue Licht 
des Sternchens mit dem gelbröthlichen der Lampenflamme, die das Ge 
sichtsfeld erleuchtet, einen Kontrast macht, so möchte es zu versuchen 
sein, das Sehrohrfeld mit blauem Licht durch Vorgesetzte blau gefärbte 
Gläser zu erleuchten. Dieses blaue Licht würden die meisten Gegenstände 
des Himmels dann wohl besser ertragen. 
Nun noch ein Wort von ganz etwas anderem. Wir haben oft, 
mein theurer Gauss, über die wichtigsten Gegenstände für den Menschen 
gesprochen, und da muss ich Ihnen doch sagen, dass ich kürzlich nichts 
mit grösserem Interesse und grösserer Befriedigung gelesen habe, als 
das 1. Stück von dem Denkgläubigen des Prof. Paulus in Heidelberg. 
Eine lächerliche, Eitelkeit verrathende Behauptung würde es sein, wenn 
ich sagte, es sei mir gleichsam aus der Seele geschrieben; vielmehr muss 
ich dankbar anerkennen, dass Paulus erst mehreren meiner Ideen 
völlige Klarheit und Bestimmtheit gegeben hat. Ueber das Glauben 
wäre ich nun völlig mit Prof. Paulus einverstanden; ob aber auch der 
Glaube des Prof. Paulus der meinige ist oder werden kann — woran 
ich noch sehr zweifele — wird sich erst aus den folgenden Stücken 
dieser Zeitschrift ergeben. — Wie sehr dieser Denkgläubige mir zusagte, 
erhellt auch wohl daraus, dass ich gleich nachher Prof. Krug’s in den 
Göttinger Anzeigen so sehr gerühmte Pistologie las, die mir gegen 
Paulus’ gründliches Raisonnement wie fades Gewäsch vorkam.
	        
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