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Olbers an Gauss. Bremen, 1826 April 25. 
Kometen erst 3mal, den 28., 30. und 31. März beobachten 1 ) können. 
Die letztere dieser Beobb. weicht schon weit über einen Grad von 
meinen parabolischen Elementen ab, Avas wahrscheinlich auch grössten 
Theils daher rührt, dass die wahre Bahn so sehr von einer Parabel 
abweicht. 
Seit dem 31. März ist es hier beständig trübe, und Schumachek, 
der 8 Chronometer und seinen GAMBEY’schen Kreis mitgebracht hat, 
hat noch keine einzige Sonnenhöhe erhalten können. 
No. 601. Olbers an Gauss. [3is 
Bremen, 1826 April 25. 
Ich habe den 9. und 10. Apr., ja bis in die Mitte des Monats ver 
gebens nach Ihnen ausgesehen, da Sie mir einige Hoffnung gegeben 
hatten, Sie würden mich vielleicht mit Ihrem Besuche beglücken. Um 
so mehr rechne ich nun auf die gütige Versicherung, dass Sie mir doch 
im Laufe dieses Sommers diese grosse Freude machen Averden. 
Ich gestehe es, ich habe die Identität der Kometen von 1772 und 
1805 für höchst unAvahrscheinlich erklärt. Aber Avahrlich Ihre eigenen 
Ausdrücke, lieber Gauss, nicht bloss in der M. CI 2 ), sondern auch in 
Ihren Briefen 2 ) an mich haben mich zum Theil verleitet. Nach diesen 
blieb nur noch eine Möglichkeit über, dass der Komet zwischen 1772 
und 1805 einem grossen Planeten beträchtlich nahe gekommen und 
seine Bahn dadurch so sehr verändert Avorden sei. Da ich nun sah, 
dass die Knoten der Kometenbahn soAvohl nach Ihrer Parabel als nach 
Ihrer Ellipse Aveit von der Jiqritersb-ahn entfernt Avaren, so hielt ich 
die Möglichkeit einer erforderlich grossen Annäherung an diesen Planeten 
für sehr unwahrscheinlich und dachte nicht daran, dass sich eine Um 
laufszeit voraussetzen lasse, bei der der Komet dem 4 zwar nicht so 
sehr nahe kommt, als ich nöthig vermeinte, aber doch so lange in ziem 
licher Nähe bei diesem Planeten A'erAA^eilt, dass dadurch grosse Ver 
änderungen in seiner Bahn beAvirkt Averden können. Um so mehr freue 
ich mich nun über den glücklichen Triumph Ihrer nie aufgegebenen 
Identität dieser beiden Kometen. 
lieber die L nzulänglichkeit des von Encke geführten BeAveises von 
d’Angos’ Betrug haben Sie mir nie vorher etAvas gesagt. Ich habe 
x ) Vergl. Olbers Bd. I No. 106, S. 411. Krm. 
) Monatl. Corresp. Bd. XIV, S. 75—86, Gauss’ AVerke Bd. VI. S. 270 ff. und 
Brief No. 143 (1806 Alai 15) und No. 145 (1806 Juni 13) von Gauss an Olbers in 
Olbers Bd. II, 1. Krm.