Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Olbers an Gauss. Bremen, 1828 August 12. 
trigonometrischen Messungen und ihrer Verarbeitung zur Grundlage 
der Detailaufnahme der Landestheile, wovon noch keine vorhanden ist, 
habe ich, wie ich besorge, mir eine sehr viel grössere Last aufgeladen, 
als ich anfangs dachte, die um so drückender sein möchte, je weniger 
ich dabei auf Hülfe rechnen kann. An den Messungen im Felde werde 
ich in diesem Sommer, wenn ich es vermeiden kann, gar keinen un 
mittelbaren Antheil nehmen. Es ist nicht ganz unmöglich, dass ich 
vielleicht im nächsten Sept. auf eine Einladung des Hrn. v. Humboldt 
eine Reise nach Berlin mache. 
No. 632. Olbers an Gauss. [334 
Bremen, 1828 August 12. 
Ihr Grund, warum Sie glauben, sich nicht unmittelbar an den 
Heezog von Cobueg wenden zu können, ist völlig durchgreifend; aber 
mittelbar, durch einen ostensiblen Brief an Hansen, den dieser dann 
mit einem P[romemoria] dem Herzog oder der Regirung zu übergeben 
hätte, liesse sich doch vielleicht die Sache machen. Da eben von einem 
Seeberger Astronomen die sich jetzt so anomalisch zeigende Polhöhe 
des Brockens bestimmt worden ist, so scheint schon deswegen sein 
Nachfolger auf Seeberg eine Art von Verbindlichkeit zu haben, die 
Angabe des Hrn. v. Zach zu bestätigen oder zu berichtigen. Man kann 
ihn also ganz wohl dazu auffordern. Ihnen selbst ist bei Ihrer be 
schränkten Zeit, anderweitigen wichtigen Geschäften und noch besonders 
wegen Ihrer für die angreifenden Beschwerden, die eine neue Polhöhen- 
Bestimmung auf dem Brocken voraussehen lässt, gar nicht geeigneten 
Konstitution, diese Arbeit schlechterdings nicht zuzumuthen. Hr. Hansen 
hat überdem auf Helgoland gezeigt, wie geschickt er das Passagen- 
Fernrohr zur Bestimmung einer Polhölie zu gebrauchen weiss, und 
gerade dieses Instrument wird hier zu einer neuen Breiten-Beob. am 
zweckmässigsten sein. Da Hr. Hansen mit allem erforderlichen Apparat 
versehen ist oder versehen werden kann (von Altona), so werden die 
Kosten dieser neuen Messung nicht bedeutend sein. Vielleicht würden 
auch Sie und Schumachee sich erbieten und als wirklich wichtig geltend 
zu machen wissen, dass Sie beide in Göttingen und Altona gleichzeitige 
Beobb. an denselben Sternen machen wollten, die Hansen auf dem 
Brocken zu beobachten wählen wollte. 
Meine bisherige, vielleicht unrichtige Idee von der Beschaffenheit 
der Kometen, die ich gern nach Ihrer Belehrung anders modificiren 
werde, ist kurz folgende. Ich nehme an, dass der Weltraum, wo er
	        
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