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Gauss an Olbers. Göttingen, 1880 Aprii 7.
zu denken sein. Vielleicht lasse ich im bevorstehenden Sommer die
Messungen im östlichen Theil des Königreichs (bis zur Elbe und Alt
mark) ihren Anfang nehmen. Leider liegt nur die ganze Last der
Verarbeitung allein auf mir, und ich muss allein die Stelle des ganzen
trigonometrischen Büreaus vertreten. In diesem östlichen Theile sollen
aber, denke ich, [sich] die Messungen nur auf Punkte ersten und
zweiten Ranges beschränken, da dort ein Bedürfniss einer neuen Detail
aufnahme wenigstens nicht dringend ist.
Ein gewisser Ferdinand v. Sommer 1 ) aus Braunschweig (er nennt
sich selbst Doktor, obwohl ich fast zweifele, dass er dazu berechtigt
ist) schickte in diesem Winter an unsere Societät eine vermeinte all
gemeine Auflösung der Gleichungen, die aber durchaus werthlos ist.
Ich möchte, aus einem besonderen Grunde, wohl wissen, ob Sie, mein
theuerster Freund, mit diesem Sommer wohl in irgend eine Berührung
gekommen sind?
No. 641. Gauss an Olbers. [w
Göttingen, 1830 April 7.
Durch einen fleissigen Zuhörer von mir, Hrn. Lübsen aus Olden
burg, welcher nach Vollendung seiner Universitätsstudien dort als Lehrer
der Mathematik am Gymnasium angestellt werden wird, überschicke
ich Ihnen einen der erst vor ein paar Tagen mir abgelieferten Ab
drücke meiner [Principia generalia] theoriae figurae fluidorum in statu
aequilibrii etc. * 2 ) mit der Bitte, dieses Werkchen mit Ihrer gewohnten
freundschaftlichen Güte aufzunehmen.
Zugleich sende ich liierneben die mir gütigst kommunicirten Pa
piere des Hrn. Klüver, den Kometen von 1826 betreffend, zurück.
Ich finde, dass, ohne einen sehr beträchtlichen Theil der Rechnungen
zu wiederholen, es unmöglich ist, ein Urtheil über diesen Gegenstand
zu fällen. Die Beobb. vom 3., 4., 5. und 6. Apr. geben mit einer ge
wissen Regelmässigkeit eine bedeutende Retardation der geocentrischen
Bewegung, so dass kein bestimmter Verdachtsgrund gegen eine der
Positionen entstehen kann. Ob aber die Bahn durchaus durch keinen
Kegelschnitt dargestellt werden kann, muss ich in diesem Augenblick,
wo mir schlechterdings alle Müsse fehlt, selbst Rechnungen über den
Gegenstand anzustellen, auf sich beruhen lassen. Vielleicht steht mir
0 Vergl. auch Brief No. 462 vom 24. Okt. 1822 und No. 468 vom 10. März
1823 von Gauss an Olbers, S. 220 und 235. Krm.
2 ) Gauss’ Werke Bd. V, S. 29—77. Vergl. auch Brief No. 633 vom 31. Jan.
1829. Krm.