Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Göttingen, 1830 Oktober 7. 
täglich erwarte. — Die Jahreszeit wird immer schlechter und dürfte 
einem halb Kranken nicht mehr zuträglich sein. 
Noch sehe ich keine Nothwendigkeit, dass Sie noch einmal an den 
Abreisenden vor seiner Abfahrt schreiben müssten. Treten noch Um 
stände ein, die dies nötliig oder doch wünschenswerth machten, so 
melde ich es Ihnen. 
Einliegendes Briefchen ist seit meinem letzten Schreiben für Sie 
hier eingelaufen. 
no. 649. Gauss an Olbers. [зов 
Göttingen, 1830 Oktober 7. 
Ihrer gütigen Erlaubnis zufolge mache ich den Versuch, die Un 
richtigkeit der BENZENBERG’schen Berechnung der Barometerhöhen in 
Dalton’s Hypothese zu entwickeln. Es handelt sich nicht um einen 
Rechnungsfehler im eigentlichen Sinn (erreur de calcul), sondern um 
einen Ueberlegungsfehler (erreur de raisonnement). 
Um mich kürzer ausdrücken zu können, bitte ich, in Ihrem Exem 
plare von Benzenberg’s Buche die drei Zahlenkolumnen pag. 2 mit 
a, b, c und die 3 Zahlenkolumnen pag. 3 mit d, e, f gefälligst zu über 
schreiben. 
Die Zahlen a hat Benzenberg, wie er selbst sagt, von Dalton 
entlehnt. Es muss aber ein nicht angezeigter Druckfehler, der übrigens 
ohne Folgen ist, verbessert und 21,00 anstatt 21,90 geschrieben werden. 
Die Zahlen b sind nach Biot, mit Ausnahme der dritten, welche 
Benzenberg so modificirt hat, dass das specifische Gewicht der trocknen 
gemeinen Luft wirklich =100 wird. Es ist hierbei zweierlei zu er 
innern. 
1) Die Art, wie Benzenberg pag. 3 sich ausdrückt, ist ohne Sinn, 
denn die Zahl hat mit der erwähnten Modifikation gar nichts 
zu schaffen. 
2) Benzenberg hat nicht scharf gerechnet, er hätte sonst anstatt 
1,1148 gefunden 1,114473. Siehe weiter unten. Die erstere Erinnerung 
ist von gar keinen, die andere nur von unerheblichen Folgen. 
Die Zahlen c sind nichts anderes, als die Produkte axb. Schärfer 
berechnet müssten sie so heissen: 
100,000000 
76,491063 
23,403937 
0,105000
	        
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