Olbers an Gauss. Bremen, 1831 März 28.
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die Quecksilberwaage 1 ) erhalten; da ich jedoch das Meinige gethan
habe, so werde ich die Beurtheilung von derartigen Skripturen anderen
überlassen.
No. 659. Olbers an Gauss. [349
Bremen, 1831 März 28.
Schon heute statte ich Ihnen für Ihren gestern erhaltenen lieben
Brief meinen herzlichsten Dank ab, da ich Ihnen im Auftrag von dem
Postdirektor Focke nebst seiner gehorsamsten Empfehlung die Einlage
zu schicken habe, deren Inhalt wenigstens etwas, wenn auch nicht viel
besser lautet, als die vorigen Briefe aus Amerika.
Focke ist seit mehreren Wochen nicht unbedeutend krank ge
wesen, die jetzt eingetretene Besserung rückt nur langsam vor. Bei
seinem Thätigkeits-Triebe ist ihm dies sehr unangenehm; doch erträgt
er seinen langen Haus-Arrest geduldiger, als ich erwartete.
Sehr angenehm war es mir zu hören, dass Sie von den dortigen
Unruhen wenig berührt worden sind und auch die Last der Einquar
tierungen mit Gelde abkaufen können. — Möchten nur erst Ihre häus
lichen Leiden gelindert werden und die Krankheit Ihrer theuren Gattin
bald eine günstige Wendung nehmen!
Auch uns steht vielleicht, wenn nämlich aus dem Feldzug des
10. Armeekorps nach Luxemburg wirklich etwas werden sollte, bald
Einquartierung bevor, da das Hanseatische Bundes-Kontingent sich hier
versammeln und zusammenstossen soll. Bei dieser Gelegenheit zeigt
sich für unsere nur zum friedlichen Verkehr geeignete Stadt die grosse
Schwierigkeit, ihre bei Ausrüstung eines Bundesheeres übernommene
Verpflichtung zu erfüllen.
Benzenberg haben Sie richtig beurtheilt. Er lässt sich durch
Ihren doch so stringenten und unwidersprechlichen Beweis seines Irr
thums gar nicht irremachen, sondern behandelt ihn nur als eine andere
Meinung über die Anwendungsart der DALTON’schen Theorie auf die
Höhenmessungen, die ebenso gut unrichtig sein könne, als die seinige.
Dass er aber selbst sagt, er habe den Aufsatz von Tralles nie ge
lesen, sei aber doch überzeugt, dass Tralles seine Berechnungsart
angenommen habe, ob Sie ihm gleich das Gegentheil gesagt haben, das
ist doch gar zu arg und zeigt, wie so viel anderes in dieser neuen
0 Das Höhenmessen mit der Quecksilberwaage, Düsseldorf 1831, siehe auch die
Briefe 647—653. Krm.