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Gauss an Olbers. Göttingen, 1832 August 2.
nicht etwa ein Schlagfluss dazwischen tritt, dass ich noch bis in den
Herbst leidend fortvegetiren kann.
Nichts zerstreut mich mehr, als wissenschaftliche und besonders
astronomische Neuigkeiten, mit denen mich unser braver Schumacher
möglichst versorgt. Auch Ihnen bin ich für Ihren letzten Brief sehr
verbunden. Die Idee Ihres Photometers gefällt mir ungemein. Ist
Gerling schon in der Ausführung fortgerückt? — Neugierig bin ich
auf den Erfolg Ihrer magnetischen Untersuchungen, worüber Sie, so
viel ich weiss, noch nichts bekannt gemacht haben. — An dem treff
lichen Weber haben Sie gewiss einen sehr angenehmen Kollegen, Ge
sellschafter und Mitarbeiter.
Was haben Sie überhaupt diesen Sommer gemacht? Werden die
Vermessungen noch fortgesetzt? Ihr Hauptwerk über die Gradmessung
wird noch wohl lange nicht erscheinen?
Gewiss hat Santini Ihnen auch seine Berechnung und Ephemeride
des BiELA’schen Kometen 1 ) geschickt. Weil Santini das Perihel 3 Tage
früher findet als Damoiseau, so sind die Oerter des Kometen nach
beiden sehr merklich verschieden, welches die Aufsuchung erschweren
wird. Nach einer beiläufigen Rechnung (zur genauen fehlt mir Lust
und Kraft) sind die nächsten Punkte der Erdbahn und der Santini’-
schen Kometenbahn 33 ^ Halbmesser der Erde von einander entfernt.
Die Feder will nicht mehr in der zitternden Hand fort. Leben
Sie wohl, mein theurer Freund.
No. 672. Gaiiss an Olbers. m?
Göttingen, 1832 August 2.
Ihr 2 ) Brief hat mir die grösste Freude gemacht, um so grössere,
da die verschiedenen zum Theil sich ganz widersprechenden Nach
richten, welche mir von Zeit zu Zeit auf indirekten Wegen über Ihr
Befinden zukommen, mich in fortwährender Unruhe erhielten. Möchte *)
*) Erste vorausberechnete Wiederkehr dieses Kometen, siehe auch Olbehs Bd. I.
No. 125. Krm.
■) Dieser Brief ist mit Ausnahme der Stellen, welche sich nicht auf die Erfor
schung des Magnetismus beziehen, wieder abgedruckt in E. Schering, C. F. Gauss
und die Erforschung des Erdmagnetismus, S. 35—39. Göttingen 1887. In dieser
Scluift sind auch mehrere Briefe Humboldt’s und Encke’s an Gauss, sowie solche von
Gauss an Gerling, Schumacher und Encke mitgetheilt, soweit sie auf die Erfor
schung des Erdmagnetismus Bezug haben, und eingehend Gauss’ Antheil daran dar
gelegt. Krm.