Gauss an Olbers. Gottingen, 1838 März 18.
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zu halten haben. Sein Zweck ist hauptsächlich, den nächsten magne-
tischen Termin - dort für die Intensität abzuhalten, für die Dekl.
geschieht es daselbst ohnehin schon regelmässig durch Encke. Er hat
zu dem Zwecke einen freilich nur ganz rohen Bifilar-Apparat mit
genommen und ist so viel früher dahin gereist, um erst Gehülfen an
werben und einüben zu können. Gleich nach Beendigung des Termins
kommt er nach Göttingen zurück. Ich bin nun sehr neugierig auf das
Resultat der Doppelbeobb. an zwei Orten. Denn hier soll der Termin
auch an zwei Apparaten abgehalten werden, vielleicht auch in München.
Damit Sie doch von dieser Erweiterung des Feldes der magne
tischen Beobb. einen Begriff haben, lege ich von dem ersten Aufsätze 1 )
der „Resultate für 1837“ den Korrekturbogen bei. Dieser Aufsatz ist
übrigens nichts w r eiter als meine Jubiläumsvorlesung mit Weglassung
des auf die Gelegenheit Bezüglichen. Diese Vorlesung war bestimmt,
in extenso als eine der Beilagen zu dem intendirten Werke über das
Jubiläum gedruckt zu werden, welches Werk nun aber wohl ungedruckt * 2 )
bleiben wird. — Ein Bericht über das Jubiläum selbst wird aber doch
zu finden sein in der nächstens erscheinenden Fortsetzung der Pütter-
SAALEELn’schen Geschichte von Göttingen durch Oesterley, die Anfangs
bis Ende 1837 gehen sollte, aber nun gerade mit der Jubiläumsfeier endigt,
Die von Ihnen citirte Nachricht aus Nord-Amerika habe ich noch
nicht einsehen können, ich habe aber Weber das Citat mitgetheilt, der
m Leipzig oder Berlin leicht Gelegenheit finden wird, die Gazette de
France zu erhalten. Nach Göttingen kommt diese Gazette gar nicht.
Von Froriep’s Notizen kommt hingegen ein Exemplar her, und zwar
nicht für die Bibliothek, sondern für unser Museum (eine Leseanstalt
verbunden mit einer cirkulirenden Lesegesellschaft); allein es scheint
das betreffende Stück schon in die Cirkulation gekommen zu sein, welche
eine Art „Verliess“ bildet, aus dem erst nach mehreren Monaten die
Sachen und häufig gar nicht wiederkehren.
Es scheint jedoch nach dem, was Sie anführen, dieser Artikel weder
einen klaren Begriff über die Art der Benutzung, noch eine genügende
Basis zur Beurtheilung der Glaubhaftigkeit des Faktischen zu geben.
Ich meines Theils habe bisher aus inneren Gründen eine sehr geringe
Erwartung von einer derartigen Benutzbarkeit des Elektromagnetismus
gehabt. Diese Gründe sind für mich sehr stark, aber keine entschiedene
Gewissheit. Sie müssen daher entschiedenen Thatsachen weichen. Vor
der Hand ist aber für mich die einzige entschiedene Thatsache, „dass der
x ) Siehe Anmerkung 2 auf S. 656. Krm.
2 ) Vergl. hierzu Brief No. 729 vom 8. März 1839. Krm.