Gauss an Olbers. Göttingen, 1838 November 20.
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antwortet, sehen Sie aus der Einlage 1 ), die ich mir aber, weil ich
Gruithtjisen noch nicht geantwortet habe, bald wieder erbitten muss.
Finden Sie es der Mühe werth, so werden Sie durch Steinheil das
Nähere und Bestimmtere leicht erfahren können.
Hiesige junge Liebhaber der Physik haben sich, hauptsächlich
auf Veranlassung meiner beiden hier wohnenden Enkel zur Beob. der
Sternschnuppen 2 ) in der jetzigen November-Periode vereinigt. Die Nacht
vom 11./12. Nov. w r ar trübe. Die vom 12./13. aber sehr heiter. Es
wurden von 2 Beobachtern, wmvon der eine gegen Westen, der andere
gegen Osten schaute, 185 Sternschnuppen angemerkt und in die Stern
karten eingetragen, worunter eine viel heller als Venus war. Zugleich
wmrden die Beobachter durch ein sehr schönes, um 2 Uhr Morgens
anfangendes und bis zum Tagw r erden anhaltendes Nordlicht unterhalten.
Die letzte Nacht vom 13./14., wo den bisherigen Erfahrungen zufolge
der eigentliche Glanzpunkt dieser Periode zu erwarten war, ist leider
wieder trübe gewesen.
Hoffentlich sind Sie von Ihrem Gehör-Fel der ganz wieder befreit?
No. 727. Gaiiss an Olbers. [345
Göttingen, 1838 November 20.
Das beigehende Exemplar des zweiten Bandes der Resultate des
Magnetischen Vereins bitte ich Sie mit Ihrer gewohnten Freundlichkeit
anzunehmen.
Die Verlagshandlung wird, wie ich schon früher vorausgesehen habe,
den Verlag nicht weiter auf sich nehmen, und es ist also zur Zeit
noch ungewiss, ob und wie die Herausgabe eines dritten Bandes mög
lich sein wird. Ich hatte sonst wohl schon halb und halb darauf ge
dacht, die „Allgemeine Theorie des Erdmagnetismus“ 3 ) dafür zu be
stimmen, wenn ich im Laufe dieses Winters von anderen Geschäften
Zeit zur Ausarbeitung derselben gewännen könnte.
Für die gütige Mittheilung der von Hrn. Kapt. Mertens erhaltenen
Nachrichten, meinen jüngsten Sohn betreffend, danke ich herzlich. Leider
und zu unserer grössten Beunruhigung haben w 7 ir noch immer gar keine
direkten Nachrichten von ihm. Auf indirektem Wege durch die dritte
oder vierte Hand ist uns schon vor längerer Zeit eine dürftige zuge-
9 Den eingelegten Brief Gruithuisen’s vom 10. Okt. 1838 hat Gauss im folgen
den Briefe zurückgeschickt, er ist im Anhang unter No. 771 wieder abgedruckt. Krm.
2 ) Siehe Olbers Bd. I No. 162, S. 566—568. Krm.
3 ) Yergl. Brief No. 733 vom 14. Mai 1839 und die betreffende Anmerkung. Krm.