Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

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Gauss an Olbers. Göttingen, 1838 November 20. 
kommen, die zum Theil mit der Ihrigen in Widerspruch ist. Jene 
lautet u. a. dahin, dass er sich angekauft habe. Doch enthielt jene 
gleichfalls die Trennung von seinem Schwager, welch letzterer als 
Buchhalter, glaube ich, ein gutes Unterkommen gefunden habe. Direkte 
Nachrichten von ihm hat aber seine Familie in Levern auch nicht. 
Seine und meiner Schwiegertochter Schwester ist jetzt als Gesell 
schafterin hier bei meiner Schwiegermutter. Lieb würde es mir sein, 
wenn Sie noch von Hrn. Mertens erfragen lassen könnten, auf welche 
Zeit etwa die Nachricht, dass mein Sohn nur gepachtet haben soll, sich 
bezieht. 
Da ohne Zweifel viele Briefe verloren gegangen sein müssen, und 
ich eigentlich jetzt gar keine sichere Adresse für meinen jüngsten Sohn 
habe, so versuche ich noch einmal, durch meinen zweiten Sohn Nach 
richt zu erhalten. Da durch die Post von hier geschickte Briefe öfter 
nicht angekommen sind, dagegen alle diejenigen, mit deren Besorgung 
ich Sie früher beschwert hatte, wie der Erfolg bewiesen hat, richtig 
angekommen sind, so nehme ich mir noch einmal die Freiheit, den er 
wähnten Brief hier beizuschliessen, indem ich hoffe, dass Sie wohl 
Gelegenheit haben, ihn durch eine sichere Gelegenheit in den Kurs der 
amerikanischen Posten zu bringen, von wo er dann, wie ich hoffe, schon 
zur Stelle kommen wird. 
Aus dem hierbei mit meinem gehorsamsten Danke zurückgehenden 
Briefe des Hrn. Gruithuisen ist nicht ersichtlich, dass der Apparat 
des Hrn. Keil irgend etwas Neues enthält. Einen Apparat, wodurch 
vermittelst Drehung eines Drahtgewindes zwischen den Polen zweier 
kräftigen Magnete ein galvanischer Strom (durch Induktion) erregt 
wird, hatte Weber bereits vor 2—3 Jahren ausgeführt, der, obgleich 
nur modellartig, von sehr starker Wirkung ist; fortwährend die leb 
haftesten Funken, sehr starke Wasserzersetzung, die heftigsten physio 
logischen Wirkungen, welche die Personen, die den Strom durch ihren 
Körper gehen liessen, gewöhnlich nicht länger als ein paar Sekunden 
aushalten mochten. Ich selbst habe an mir von dieser Maschine die 
physiologischen Wirkungen, von denen ich eben kein Liebhaber bin, 
nicht probirt pp. Steinheil hat Aehnliches nachher vor längerer Zeit 
nach grösserem Maasstabe ausgeführt. Ob die physiologischen Wir 
kungen unter irgend welchen Umständen ivohlthätige sein können, da 
rüber habe ich kein Urtheil, dies müssen die Herren Aerzte ausmitteln. 
Erhebliche mechanische Wirkungen sind von dieser Art Vor 
richtungen gewiss nicht zu erwarten. Ich zweifle, dass sie, von zwei 
Menschenkräften gar nicht zu reden, nur die Kraft einer Maus erreichen 
können. In der That, könnten auch nur so grosse Kräfte dadurch ge 
wonnen werden, die im Stande wären, fortwährend die Kurbel des
	        
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