Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Briefe von Dirksen, v. Buch. 
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dern irgendwo Modifikationen unterworfen worden sei, die, wenn auch 
Privatzwecken sehr angemessen, dennoch von der höchsten Behörde 
nicht beabsichtigt worden sind. 
Unter diesen Umständen werden Ew. Wohlgeb. mir hoffentlich er 
lauben, Ihr gütiges Zutrauen zu mir, die Gefühle der Hochachtung, 
welche Sie und ich gemeinschaftlich für den seltenen Mann hegen, und 
Ihre verdienstvollen und erfolgreichen Bemühungen zur Beförderung 
der Wissenschaft in Anspruch zu nehmen und mich mit der dringenden 
Bitte an Sie zu wenden, mir rücksichtlich der Bedingungen, welche 
Hrn. Gatjss in officieller Form gestellt worden sind, und anderwei 
tiger mit der Sache in Verbindung stehender Verhältnisse einige, so 
viel wie möglich genaue Notizen (versteht sich, im engsten Vertrauen) 
zu ertheilen, damit ich in den Stand gesetzt werden möge, eines 1 ) 
Theiles dem Mann, an welchen ich einen so ansehnlichen Theil des 
wissenschaftlichen Ruhmes unseres deutschen Vaterlandes geknüpft 
achte, bei seinen zahlreichen Verehrern allhier, zu denen ausser dem 
Peinzen August, Chef der Königl. Artillerie, die sämmtlichen Mit 
glieder des Ministeriums, der Akademie der Wissenschaften und der 
Universität unbedingt zu rechnen sind, die ihm gebührende Recht 
fertigung zu verschaffen, und anderen Theils ein in der Sache selbst 
etwa obwaltendes Missverständniss gehörigen Ortes zur Sprache zu 
bringen. Es würde mir besonders wichtig sein, wenn Sie die Güte 
haben wollten, mir bereits mit umgehender Post dasjenige anzuver 
trauen, was Ihnen von dieser Angelegenheit bekannt ist, und alsdann 
ferner die Erkundigungen einzuziehen, die Sie zur völligen Aufklärung 
der Sache etwa nöthig erachten mögen 
No. 740. v. Buch an Grauss. * 2 ) 
Berlin, 1825 Januar 14. 
Wenn uns eine grosse Hoffnung entgeht, so suchen wir in solchem 
Schiffbruch nach Bretter und Masten, nach einem einzelnen Tau, um 
uns noch einige Augenblicke aufrecht zu erhalten und einen glücklichen 
Stab des Schicksals zur Rettung zu erwarten. 
*) Den Passus von „eines Theils“ bis „zur Sprache zu bringen“ führt Olbers 
in dem vorstehend erwähnten Briefe No. 547 an Gauss fast wörtlich an. Krm. 
2 ) Dieses Schreiben, dessen Original sich im GAUss-Archiv zu Göttingen be 
findet, ist mit Genehmigung der Göttinger Gesellschaft der AVissenschaften hier zum 
Abdruck gebracht. Gauss hatte es seinem Briefe vom 2. Febr. 1825 an Olbers, 
No. 548 beigelegt, vergl. auch Brief No. 546 vom 19. Jan. 1825 an Olbers. Krm.
	        
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