Briefe von v. Buch, Schumacher, v. Humboldt.
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diesem Platz über sich sitzen sehen. — Unberufene Diener sehen die
leeren Plätze, drängen sich vor, man stösst sie weg; aber die Unwissen
heit ist beharrlich, der Unverschämtheit gelingt es doch am Ende, wenn
der höhere Geist vergebens erwartet wird. Die Mathematik, alles
gründliche Forschen geht unter, und die Quelle, aus welcher so unge
mein viel Edles hervorströmen könnte, versiegt und kommt nie wieder.
Ich glaube Ihnen noch versichern zu können, dass Aussichten für
Ihre Familie sich hier mehr eröffnen als in Hannover.
Möchte ich Sie doch nicht ermüden, möchte doch ein freundlich
Wort Ihre Antwort sein! Haben Sie Wünsche, Besorgniss, theilen Sie
sie mir mit. Was Sie sagen, bleibt gänzlich Privatbrief, der Ihnen
auf keine Art unangenehme Vorfälle veranlassen kann, und ich thue,
was möglich ist, alles zu berichtigen, was Ihren Wünschen gemäss
sein kann.
No. 741. Scliumaclier an Gauss. 1 )
[Altona], 1827 Mai 11.
.... Humboldt ist hier gewesen und hat uns beide sehr dringend
nach Berlin eingeladen. Ich habe es auf Sie verwiesen. Er sprach
auch ein paar Worte über eine Ihnen bewusste Angelegenheit, die er
von Ihrer Seite als ganz aufgegeben zu betrachten schien. Mündlich
mehr
No. 742. v. Humboldt an Schumacher.
Berlin, 1827 Juni 2.
.... Ich bitte Sie innigst, Hrn. Gauss meiner Anhänglichkeit
und Ergebenheit zu versichern, was Sie mir über ihn sagen, hat mich x
x ) Aus No. 302 des von C. A. F. Peters besorgten Briefwechsel zwischen C. F.
Gauss und H. C. Schumacher wieder abgedruckt.
Die hier folgenden Briefe No. 741 bis No. 763 geben Aufschluss über die von
A. v. Humboldt bei seiner Rückkehr von Paris nach Deutschland im Jahre 1827
wieder aufgenommenen Unterhandlungen, um Gauss’ Berufung nach Berlin von neuem
zu veranlassen, sie erstrecken sich über die Zeit von 1827 bis 1836 und wurden nur
zwischen Humboldt und Schumacher geführt. Krm.