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Anhang 1.
dem Gefühl seinen Grund habe, dass er in diesem Augenblick nicht
viel zu thun im Stande sei, so habe ich auch von meiner Seite nicht
weiter in ihn gedrungen
No. 746. Schumacher an Olbers.
[Altona,] 1828 September 9.
.... Gauss dagegen hat seine Ankunft versprochen. Er will
aber wahrscheinlich bei der Gelegenheit nur eine Stadt kennen lernen,
die über kurz oder lang doch wohl sein Aufenthalt werden dürfte
No. 747. Gauss au Schumacher. 1 )
Berlin, 1828 September 19.
.... Wäre Humboldt, dessen ganzes Wesen ich täglich mehr
ehren und lieben muss, für immer an Berlin selbst geknüpft, so gestehe
ich Ihnen, dass ich alle solche Unannehmlichkeiten für wenig achten
und sehr gern das Leben in Berlin mit dem in Göttingen vertauschen
würde, insofern es übrigens auf eine angemessene Art geschehen könnte,
allein Humboldt spricht von seiner Heise nach Asien im nächsten Jahre
stets wie von einer ganz entschiedenen Sache, und ich sehe, im Ver
trauen gesagt, aus hundert kleinen Zügen, wie wenig er sich selbst
unter dem Berliner Publikum gefällt, wie ohnmächtig auch alles Kleine
vor seiner Superiorität absplittert.
Bei dieser Lage der Dinge denke ich also in der Tliat jetzt ganz
und gar nicht an eine Erneuerung ehemaliger Wünsche, die schwerlich
jetzt zu etwas führen könnten, ohne deswegen in Abrede zu stellen,
dass in Zukunft Konjunkturen eintreten könnten, die die Sache anders
stellen könnten. Jedenfalls aber darf ich von selbst voraussetzen, dass
Sie bei allem, was Ihre Freundschaft für mich Sie zu schreiben oder
zu thun veranlasst, den Anschein einer Kollusion oder Mitwissenschaft
von meiner Seite vermeiden werden
1 ) Aus Brief No. 349 des Briefwechsels Gauss-Schumacher abgedruckt. Krm.