Bessel an Olbers. Königsberg, 1812 Juni 1.
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Den Positionswinkel habe ich auf die in der M. C. vorgeschlagene
Weise mit dem Aequatoreal = 11° 2' 42" N beobachtet. Hieraus folgt
1812,3 +19",78 +3",05
Ich habe Ihnen alle diese Beobb. auf das einliegende Blatt gezeichnet.
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20"
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Fig. 84.
Den Beobb. von D’Agelet und La Lande glaube ich weniger trauen
zu müssen, weil sie nur einzeln, ich möchte sagen beiläufig, angestellt
sind; offenbar würde die Erreichung grösserer Genauigkeit weit mehr
Vorsicht voraussetzen, als hier angewandt wurde. Auch Piazzi’s Be
stimmung halte ich für wenig sicher, indem die Anzahl der Beobb. des
kleinen Sterns geringer als der des grossen ist, beider Mittel daher
wahrscheinlich nicht gleichzeitig, und alsdann mit verschiedenen Re
duktionsfehlern behaftet sind.
Bradley’s, Herschel’s und meine Beobb. scheinen also die tadel
losesten zu sein; allein in solchen Kleinigkeiten, wie hier in Rede
kommen, sind sie ohne Zweifel nicht sicher, und daher mag es kommen,
dass die durch diese 3 Oerter gezogene Kurve ihre erhabene Seite dem
grossen Sterne zuwendet, welches unverträglich mit den Naturgesetzen
ist. Ich möchte daher aus diesen Beobb. nur schliessen:
1. dass die Sterne seit 1754 der kleinen Axe ihrer Bahnen zu
gerückt sind und weniger als £ ihres Umlaufs vollendet haben,
woraus eine Periode von mehr als 350 Jahren folgt;
2. dass die halbe grosse Axe + 20" ist.
Setzt man die halbe grosse Axe, so wie sie uns erscheinen würde,
wenn sie senkrecht auf der Gesichtslinie stände = a < 25"; die Um
laufszeit T = 300 Jahre; die Summe der Massen = die jährliche
Parallaxe = n\ so ist
ji= -; und wenn ju= 1, 7r = 0",46
Tr.jut