Full text: Wilhelm Olbers (2. Band, 2. Abtheilung)

Gauss au Olbers. Gottingen, 1821 März 2. 
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C ^ ulkane überrascht. Erlauben Sie wohl, dass ich einen Auszug dieser 
Stelle Ihres Briefes in unseren Anzeigen bekannt mache? 1 ) 
Den Kometen habe ich gestern Abend recht gut beobachtet und 
mit 23 h No. 233 Piazzi verglichen 
März 1. 7 h 18 m 7 S 357° 18'34",5 14° 8'36",6 
Die Beob. soll aber künftig noch schärfer mit Rücksicht auf Re 
fraktion reducirt werden. 
Hr. Nicolai hat folgende Elemente berechnet, die recht gut mit 
den STAUDT’schen und ENCKE’schen übereinstimmen, 
März 21,6016 Mannheim Perihel 1 2 ) 
239° 34' 5" Länge des Perihels 
48 43 34 Sl 
73 23 15 Neigung 
8.96466 Logg. 
Die Mailänder Ephemeriden sind jetzt für mich unterwegs. Den 
Zenithsektor will Schumacher Ende Juli abliefern. Von dem Plan, 
eine Sternwarte in Hamburg zu bauen, hatte ich bei meiner letzten An 
wesenheit daselbst auch gehört, es schien nur alles noch sehr in weitem 
Felde zu sein. Vermutlilich will man dieselbe wohl mit der Navigations 
schule vereinigen und dann vielleicht Hrn. Rümker an die Spitze 
stellen? Sollte dies aber nicht der Fall sein und Sie Gelegenheit haben 
dabei mitzuwirken, so ersuche ich Sie, mein theuerster Freund, mich 
dazu zu empfehlen. Es ist dies mein völliger Ernst. Und wenn die 
Bedingungen so sind, dass man in Hamburg auch mit einer Familie 
wie die meinige anständig davon leben kann, so werde ich sie an 
nehmen. 3 * ) 
Wegen der Landesvermessung des Hannoverschen hatte Hr. Olt 
manns auch an mich geschrieben, aber auf eine Art, dass ich selbst nicht 
recht wusste, was ich davon denken sollte. Wird dieselbe aber auf eine 
solche Art, wie Ihr Brief anzudeuten scheint, ausgeführt, ohne eine 
1 ) Siehe die Anmerkung auf S. 77. Krm. 
2 ) Durchgang durch’s Perihel in Mannheimer Zeit. Das erste NicoLAi’sche Ele- 
mentensystem hatte Gauss im Brief No. 407 Olbeks mitgetheilt. Krm. 
s ) Vergl. hierzu auch Brief No. 413 von Olbers sowie den Briefwechsel Gauss- 
Schumacher, wo Gauss längere vertrauliche Verhandlungen in Betreff der Übernahme 
des Direktorats an der neuzugründenden Hamburger Sternwarte führte (Brief No. 117, 
118, 122—124, 126). Dass Gauss mit seiner pekuniären Lage nicht zufrieden war 
und sich von Göttingen fort wünschte, geht auch aus einem Briefe seiner Schwieger 
mutter an Olbers hervor (Briefe zwischen A. v. Humboldt und Gauss, herausgegeben 
von K. Bruhns, S. 6). Bald darauf begannen die Verhandlungen über Gauss’ zweite 
Berufung nach Berlin. Krm. 
Olbers. II, 2. 
6
	        
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