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Da die Uhr nach mittlerer Zeit regulirt war, so ist die
Zwischenzeit 0 1 ' 38 m 21 s um 6,| Secunden zu vergrössern, um die
wirkliche Veränderung des Stundenwinkels anzugeben. Die Re-
fractionen für die Höhen betrugen V 35" und V ‘¿3“. Obgleich
die Höhen etwas ungünstig nahe beisammen liegen, so ergiebt
sich doch die Breite von Montserrat = 41° 35' 43", welches mit
der Bestimmung von Mechain (41 0 36' 16" im Littrow’schen Ver
zeichniss, Leipzig 1844) nahe übereinstimmt.
Dritter Fall.
Gegeben: Der Unterschied zweier Höhen und die wahren
Stundenwinkel, nebst der Deelination und der
genäherten Breite.
Gesucht: die Breite.
Auflösung: sin h = sin sin d + cos <f cos d cos t
sin lk = sin <f sin d -f cos ff cos d cos t'
Die Subtraction dieser Gleichungen giebt:
. , i i \ cos <f COS d sill } ( (t' — t) sin k (t' + t)
cos ,Uh 4- h') = . ~ \■ ■
sm ^ (h — lk)
Bei der Anwendung dieser Aufgabe müsste cos <f erheb
lich grösser als cos (h -f- h') sein, auch die Höhendifferenz sehr
genau beobachtet werden, um einen verbesserten Werth der
Breite zu erlangen.
Vierter Fall.
Es seien drei Höhen eines Gestirns nebst den Zeitinter
vallen beobachtet worden, so ergeben sich für die Breiten- und
Zeitbestimmung drei Gleichungen von der Form:
sin h — sin ff sin d -f- cos <f cos d cos t
und ausserdem zwei unabhängige Gleichungen für die bekannten
Unterschiede der Stundenwinkel. Es Hesse sich daher, ausser
<f und t gleichfalls noch d bestimmen, wenn diese Grösse nicht
auf anderem Wege genauer bestimmbar wäre als in diesem Falle,
wo kleine Fehler in den Höhenmessungen einen grossen Einfluss
auf das Resultat üben können. *) Die beobachteten Zeitintervalle
seien ). und V, so werden die drei Gleichungen:
*) Ueber diese Aufgabe hat man Auflösungen in den Comment. Acad.
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