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18 h 3l m 53 s , S = 14 h 39 m 33 ä betrug, so wurde die mittlere Orts
zeit = 1 l h 56 m 52 s , mithin der Uhrfehler = 15 s , um welche die
Uhr voraus war gegen die mittlere Ortszeit.
Beispiel 3. Am 14. Juli 1837*) wurde zu Alexandria,
einem Dorfe ain Kaukasus auf 44° 13' 40" N Breite und 2 h
53'“ 25 s östlicher Länge von Greenwich, die Zenithdistanz des
Sterns Arcturus am Höhenkreise eines Theodolithen .— 58° 4L
33" gemessen, als ein Chronometer 10 h 40 m 35 s , 7 zeigte. Der
Stern war westlich vom Meridiane und in der Nähe des ersten
Verticals. Die Refraction = 1' 30", Declination des Sterns =
20° 2 / 0" N, dessen Rectascension a = 14 1 * 8' 11 15 s , 2, ferner die
mittlere Sonnenrectascension S — IO'' 59 m 55 s , 2. Für das Chrono
meter folgt demnach, dass es 19 m 20,5 zurück war gegen die
mittlere Ortszeit. —• Hieran schloss sich eine sehr zweckmässig
gewählte Beobachtung des Sterns « Aquilae, östlich vom Meri
diane und ebenfalls in der Nähe des ersten Verticals, wonach
der Fehler des Chronometers 19'“ 21 s , 0 wurde, oder im Mittel
ans beiden Beobachtungen 19 m 20 , 7, welches um so sicherer
als Resultat der Zeitbestimmung sich ergab. Denn selbst bei
einer fehlerhaften Höhe zu beiden Seiten des Meridians würde
dasselbe Resultat sich ergeben haben, wenn der Fehler auf beiden
Seiten gleich gross in Beziehung auf den Stundenwinkel gewor
den wäre, wie sich bei den nahe gleichen Höhen annehmen lässt,
insofern der Fehler im Instrumente liegt. Die Bestimmung der
Lage des Meridians, als Mittel aus beiden Ergebnissen, wird
demnach frei von solchen constanten Fehlern. Hierauf gründet
sich auch die folgende Methode.
§ 28. Zeitbestimmung aus c orrespondirenden
Höhen.
Ist von einem und demselben Fixsterne eine Höhe von
gleicher Grösse (correspondirende Höhe) zu beiden Seiten des Meri
dians beobachtet worden, so hat man als Mittel aus den beiden
Beobachtungszeiten die Zeit des Meridiandurchganges für diesen
*) Abriss der praktischen Astronomie von Prof. Savvitsch. Deutsch von
Dr. Götze. Hamburg 1850. Bd. 1 p. 282.