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in Brasilien. A on den magnetischen Polen oder den Punk
ten, wo die Inclination 90 Grade beträgt ist nach Gauss der
eine nördliche in Amerika auf 73° N Breite und 96° W Länge
von Greenwich, der südliche Pol dagegen unter Vandiemansland
auf 73° S Breite und 152° O Länge. John Ross und Dumont
d'ürville beobachteten zuerst in der Nähe dieser Pole die fast
90 Grade betragende Inclination. Nach den magnetischen Polen
hin convergiren im allgemeinen die isogonischen Linien, jedoch
ist ausserdem noch eine gesonderte Abtheilung von Isogonen in
Üstasien vorhanden, wo die Punkte mit gleicher magnetischer
Declination in kleinen Ovalen liegen und eine Linie ohne
Missweisung sich unter derselben gleichfalls befindet. Die
beiden andern Hauptlinien ohne Missweisung sind: Ij die west
liche Linie, welche vom magnetischen Nordpole durch die Ver
einigten Staaten von Nordamerika, Westindien, Brasilien und den
südatlantischen Ocean nach dem magnetischen Südpole verläuft.
2) die östliche Linie vom magnetischen Südpole mittendurch
Neuholland, den indischen Ocean und den persischen Meerbusen
nordwestlich gerichtet durch Sibirien ins nördliche Eismeer
gehend.
Ausser der magnetischen Declination (Variation) und In
clination ist auch die Intensität oder Stärke der magnetischen
Kraft überhaupt an verschiedenen Orten der Erde verschieden.
Resultate über diese verschiedene Intensität sind besonders von
Humboldt und Gauss erlangt worden. Im Allgemeinen ist die
Intensität in den wärmeren Gegenden der Erde, am Aequator,
am schwächsten, an den Polen stärker, und in der südlichen
Polargegend stärker als in der nördlichen. Die Linien von
gleicher magnetischer Krafft, die isodynamischen Linien,
zeigen z. B., wenn in einer bestimmten Aequatorialgegend die
Intensität — 1 gesetzt wird, dass im nördlichen Amerika die
Intensität — 1,76 und in einer Gegend südlich von Neuseeland
dieselbe bis auf 2,20 steigt, also hier mehr als die doppelte
Stärke von der Intensität der angenommenen Aequatorialgegend
erreicht. Uebrigens ist die kleinste Intensität nicht gerade unter
dem Aequator sondern u.a, auf 20° S Breite bei der Insel St. Helena,