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wo sie = 0,81 gefunden wurde. Die Zahlen beziehen sich auf
die totale Intensität, welche aus den Intensitäten in Declination
und Inclination zusammen gesetzt ist. Je grösser die Inclination,
desto weniger Intensität bleibt für die horizontale Kraftrichtung,
also für die Abweichung der Magnetnadel übrig.
Die magnetischen Declinationen und Inelinationen sind den
Beobachtungen zufolge Veränderungen unterworfen/welche durch
Jahrhunderte continuirlich fortschreiten (säculare Aenderungen).
In Europa, wo jetzt die westliche Abweichung stattfindet, war
sie früher östlich, z. B. für Paris im Jahre 1580= 11° 30' öst
lich, im Jahre 1663 = 0, im Jahre 1780= 19° 55' westlich, im
Jahre 1835 = 22° 4' westlich und im Jahre 1852 = 20° 25'
westlich beobachtet. Die westliche Abweichung ist also jetzt
wieder im Abnehmen. Sie betrug für Göttingen im Jahre 1835
noch 18 ' 39',3 und im Jahre 1841 nur 18° 9',6, hatte sich also
jährlich um 5 Minuten vermindert. Ebenso ist die Inclination
säculären Aenderungen unterworfen, für Paris z. B. im Jahre
1780 = 72° 47' und im Jahre 1852 nur 66° 42', also abnehmend
gefunden worden.
Ausser den säculären Aenderungen kommen kleine Aende
rungen von kurzen Perioden vor (periodische Aenderungen),
welche aber nur durch Beobachtungen an grossen sorgfältig auf
gehängten Magnetnadeln (Magnetometer) sich erkennen lassen,
da ihr Betrag innerhalb eines halben Grades bleibt, oft nur
wenige Minuten ist. Solche tägliche Schwankungen zeigen
sich z. B. für Göttingen von Sonnenaufgang an, wo das Mord
ende der Nadel etwas nach Westen geht, und nachdem sie am
Nachmittage ihren grössten westlichen Stand erreicht hat, bis
gegen Mitternacht ostwärts zurückkehrt. Am stärksten wurden
die Schwankungen im Sommer, am geringsten im Winter beob
achtet. Auch bei der schwerer zu messenden Inclination sind
tägliche kleine Aenderungen bemerkt worden.
Fernere Schwankungen erleidet die Nadel bei der Er
scheinung des Nordlichtes, so dass durch Wahrnehmung solcher
unregelmässigen Bewegung am Tage schon für den Abend ein
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