I
*-
Zeichnung der trigonometrischen Functionen in den Formeln,
wodurch alle Beziehungen zur Erlangung der bequemsten Form
am leichtesten zur Vertilgung stehen. Francoeur (Astronomie
practique, Paris 1840, II Edit. p. 369) kam sogleich auf die von
Laplace erhaltene Form, indem er die Bernoullische Formel zur
logarithmisehen Rechnung bequem einzurichten suchte. Auch
Caillet, Navigation, (Texte) Brest 1848 p. 256 kam auf die
Identität der Formeln von Bernoulli und Laplace, wenn auf die
Declination keine Rücksicht genommen wird, glaubte aber, dass
diese Identität früher nicht bemerkt worden sei.
7) Die neueste Methode zur Bestimmung der Zeit des
hohen Wassers gründet sich gänzlich auf die für London schon
voraus berechneten Ho chwas ser Zeiten. Der Nautical Almanac
(p. 494 und 495) giebt diese Tides unter der Ueberschrift: Mean
Time of high water at London Bridge. Dieselben sind aus
vielen regelmässigen Beobachtungen der Hochwasserzeiten, also
mit möglichster Berücksichtigung der localen Einflüsse berechnet
worden nach den Tafeln von Lubbock. *) Die Bestimmung der
Zeit des hohen Wassers für jeden andern Ort ist hiernach die
leichteste, indem man nur die Differenz der Hafenzeiten zwischen
London (dessen Hafenzeit = 2'’ 7 m ist) und dem gegebenen Orte
zu der für London vorausberechneten Zeit hinzuzufügen hat.
Hat der gegebene Ort weniger Hafenzeit als London, also we
niger als 2 h 7 m , so ist die Differenz der Hafenzeiten zu subtra-
hiren. Ausserdem wird der Einfluss des Längenunterschiedes
zwischen London und dem gegebenen Orte dadurch berücksich
tigt werden können, dass man die Verspätung der gegebenen
‘9 <1. W. Lubbock: An elementar)- Treatise on the Tides, London 1839,
wird vom Naut. Alm. p. X angeführt, scheint aber für sich nicht im Buchhandel
vorhanden zu sein, sondern im Companion of the British Almanac.
Die ausführlichen Abhandlungen über den Gegenstand von demselben Ver
fasser sind in den Phil. Tr. für 1830—1839 gegeben worden. Lubbock scheint
überhaupt der erste gewesen zu sein, der die Correctionen in Beziehung auf
Parallaxe und Declination durch Beobachtungen bestimmt und die Abw-eichungen
gezeigt hat, welche noch in den Resultaten nach der Bernoullischen Formel übrig
bleiben.