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Methoden der ersten Bahnbestimmung.
körpers existieren muß, so sind notwendig immer 3 positive Wurzeln
vorhanden.
Die beiden hier allein in Frage kommenden positiven Wurzeln be
dingen deswegen aber nicht auch immer eine Doppellösung. Sie sind
vielmehr nur dann beide verwendbar, wenn beide > 1 oder wenn beide
< 1 sind. Hingegen existiert keine Doppellösung, wenn eine Wurzel < 1
und die andere > 1 ist, da bei einem Zeichenwechsel von 1 —~ in
Gl. (42) beim Durchgänge von £ durch 1 wegen der Konstanz von £ für
ein bestimmtes Gestirn r¡ nicht mehr stets positiv sein kann. (Lam
bertscher Satz von der Krümmung der geozentrischen Bahn).
Um die Bedingungen für die Existenz einer doppelten Lösung kennen
zulernen, sei zunächst aus Gl. (43) die Wurzel £ = 1 eliminiert. Setzt
so hat g(£) zwei reelle positive Wurzeln. Durch Differentiation wird
Aus Gl. (44) und (45) folgt, daß g(o) = £ 2 , also stets positiv, und
g(i) = 2 (1 — 3 cos #£) ist. Ist g(i) > o, so kann die g-Kurve zwischen
den positiven Ordinaten in o und 1 nur keinmal oder zweimal durch die
Abszissenachse hindurchgegangen sein, d. h. so sind die beiden positiven
Wurzeln entweder beide > 1 oder beide < 1 (doppelte Lösung). Ist
hingegen g(i) <0, so ist eine Wurzel < 1 und eine > 1.
Also lautet das wichtige Kriterium für das Auftreten einer doppelten
Lösung in der ihm zuerst von Oppolzer gegebenen Form
oder wenn man die Werte für cos # und £ nach Gl. (41) und (42) ein
setzt
Dieser Ungleichung hat Charlier eine geometrische Deutung ge
geben. Ist a) £ > 1, so kann man dafür schreiben
Betrachtet man jetzt £ und r\ als bipolare Raumkoordinaten eines
Punktes bezogen auf die Einheitsstrecke Erde—Sonne als Grundstrecke,
so ist die Grenzfläche, die die beiden durch die Ungleichungen a und ß
gekennzeichneten Gebiete trennt, gegeben durch
man
/(£) = (£-i)g(£)
(44)
(45)
1—3 cos d' £ > o
(46)
(47)
5.
3
(48)