i. Die heliozentrische Bewegung eines Körpers.
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Es fehlen noch die Beziehungen zwischen der sog. exzentrischen
Anomalie E und der wahren Anomalie v. Man erhält sie durch Ver
bindung der Gl. (25), (26) und (32)
Sind die Integrationskonstanten M 0 , a (also auch /E) und e bekannt, so
kann nach Gl. (39) E und nach Gl. (40) r und v ermittelt werden.
Führt man, um die Bedeutung der mittleren Anomalie kennen zu
lernen, einen fingierten Körper ein, der sich mit konstanter Winkel
geschwindigkeit um die Sonne bewegt, so ist die mittlere Anomalie der
von diesem Körper in der Zeit t—to beschriebene Winkel. Die geome
trische Bedeutung der exzentrischen Anomalie ist folgende. Verlängert
man das von P auf die Apsidenlinie gefällte Lot PM nach der anderen
Seite, bis es den über der großen Achse als Durchmesser geschlagenen
Kreis in N schneidet, so ist <£ NOTI= E. Denn es ist MS = OM— OS
oder r cos v = a cos E —ae entsprechend der ersten der Gl. (40).
§ 4. Die Bewegung in Kreis und Parabel.
a) Die Bewegung im Kreise. Setzt man in der Gleichung des
Kegelschnitts, Gl. (26), e = o, so ist r = p = a. Der Körper bewegt sich
mit gleichförmiger Geschwindigkeit im
Kreise (Abb. 3). Bezeichnet man die Ano
malien für die Zeiten t und t 0 mit u und
u 0 , so ist der Ort in der Bahn bestimmt
halben Parameter. Für p=i8o° erhält
man r a = 00. Das Aphel liegt also im Unendlichen. Nennt man r v die
Periheldistanz q, so wird p=2q und die Gleichung der Bahnkurve
Die Kurve ist eine Parabel.
Will man die Bewegung in der Parabel kennen lernen, so ist unter
der Voraussetzung der durch Gl. (42) gegebenen Beziehung zwischen
den Polarkoordinaten r und v die Gl. (28)
r cos v = a (cos E — e)
r sin v = a ( i — e 2 sin E .
(40)
worin ju durch Gl. (31) definiert ist.
durch
b) Die Bewegung in der Parabel. Setzt
man in Gl. (26) e = 1, so ergibt sich für
v = o° r v =\p, d. h. im Perihel ist der
Abstand der Sonne von diesem gleich dem
U — Mo /U (t — to) , (4^)
'o
Abb 3.
r
(42)
K y a (1 — e 2 ) = K \ p