Full text: Bahnbestimmung der Planeten und Kometen

Methoden der speziellen Störungsrechnung. 
Störungen in einem größeren Intervall durchführen als die der gestörten 
Koordinaten. Zudem kann die Rechnung mit geringerer Stellenzahl 
durchgeführt werden, ein Umstand, der namentlich bei logarithmischer 
Rechnung für die Praxis von größter Bedeutung ist. Aus diesen Grün 
den sind bisher fast ausschließlich die Störungen integriert worden und 
nicht die gestörten Koordinaten. Erst seitdem brauchbare Rechen 
maschinen zur Verfügung stehen, sind die Methoden der Integration 
der gestörten Koordinaten konkurrenzfähig geworden und werden 
neuerdings mit Erfolg angewandt. 
Die Enckesche Methode der Berechnung der Störungen in den recht 
winkligen Koordinaten wendet man stets an, wenn bei einem kleinen 
Planeten oder Kometen die Störungen nur während einer Erscheinung 
berechnet werden sollen. Hier leistet die Methode große Dienste. Für 
größere Zeiträume ist sie weniger zu empfehlen, da die Störungen rasch 
so stark anwachsen, daß ohne den lästigen Übergang zu verbesserten 
Elementen die Sicherheit der Rechnung gefährdet werden kann. Auch 
diese Methode eignet sich für maschinelles Rechnen. 
Bei den kleinen Planeten und den Kometen mit kurzperiodischen 
Bahnen hat die Variation der Elemente große Vorteile vor den ge 
nannten Methoden. Einmal bietet sie ein anschaulicheres Bild über 
Größe und Verlauf der Störungen als jene. Dann ist bei dem Prozeß 
der Integration das Anwachsen der Abrundungsfehler hier am un 
gefährlichsten, da nur bei einem Element eine doppelte Summation aus 
zuführen ist. Aus diesem Grunde ist sie auch für die genäherte Berech 
nung der Störungen ganz besonders geeignet. 
Eine genäherte Berechnung der Störungen kommt nur in Betracht, 
wenn man sich mit einer weniger exakten Übereinstimmung zwischen 
Beobachtung und Rechnung begnügt. 
Für die große Masse der kleinen Planeten wird gegenwärtig eine 
Darstellung der Beobachtungen innerhalb einiger Jahrzehnte auf 
I / 2 bis i° im geozentrischen Ort angestrebt. Um dieses Ziel zu erreichen, 
genügt es stets, genäherte Störungen durch Jupiter als einzigen stören 
den Körper zu berücksichtigen. Maßgebend für die Beurteilung der 
Notwendigkeit einer Störungsrechnung sind in der Hauptsache die 
Elemente mittlere Bewegung ¡j,, Exzentrizität e und die Stellung des 
Planeten zu Jupiter. Notwendig ist im allgemeinen die Störungsrech 
nung bei allen Objekten, deren Bewegung kleiner als etwa 700" ist, 
oder bei den Objekten, deren Bewegung zwischen etwa 700" und 850" 
liegt und deren Bahnen mäßig oder stark exzentrisch sind, oder bei den 
Objekten, deren Bewegung größer als etwa 850" und deren Bahnen 
stark exzentrisch sind. Bei den übrigen Objekten, also einer beträcht 
lichen Anzahl, kann man im allgemeinen von einer Störungsrechnung 
ganz absehen. Wenn die erwähnte genäherte Übereinstimmung zwischen 
Beobachtung und Rechnung nur für einige Jahre erzielt werden soll,
	        
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