Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Letzre Bautätigkeit. 
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niederbrechen und samt ihren Aufbauten überflutet werden. 
Solchen periodischen Überflutungszeiten entstammen die heutigen 
Mare mit halb in den fluten begrabenen Kraterruinen, wie 
Gaffen di, Archimedes u. a. m. 
Line Krateröffnung kann sich durch piri größeres Meteor neu 
bilden. Als heliotifcher Körper ist dieser dunkel; er wird sich, ob 
wohl zuerst noch weltraumkalt, unter der Sonnenbestrahlung be 
trächtlich höher erwärmen als das Lis, dieses in seiner nächsten 
Umgebung auftauen und, da er ein guter Wärmeleiter ist, auch 
noch einen Wärmevorrat mit in die Mondnacht hinübernehmen 
und dabei selbst immer tiefer einsinken. So kann er den Lismantel 
durchbohren, dem Wasser einen Austritt verschaffen und eine neue 
Umwallung hervorrufen. Aber auch diese Möglichkeit ist mit der 
zunehmenden Verdickung der Eisschale und dem allmählichen 
Ausfrieren des letzten Wassers unter dem Life nicht mehr vor 
handen. Ls wäre nur noch denkbar, daß durch eine Mulde, die 
infolge des Einsturzes eines Meteors entstehen mußte — selbst 
wenn wir diesen nicht entdecken könnten—, uns die Kunde des Vor 
falls übermittelt wird. Das wäre dann eine letzte Neubildung, 
die aber nicht mit inneren Kräften des Mondes zusammenhängt! 
Mb der Mond infolge der Lrdanziehungskräfte schon eine aus 
geprägte Liform angenommen hat, wie sie aus Tafel V, Figur VII, 
gezeichnet ist, wird nur durch allergenaueste Rechnungen fest 
gestellt werden können. Der Theorie nach müßte es der Fall sein, 
und von der Astronomie wird diese Form auch zugegeben, weil 
andernfalls die Erscheinung der sog. Libration, d. i. einer pen 
delnden Bewegung der Kugel, durch welche uns geringe Teile 
der Hinteren Mondhälfte sichtbar werden, nicht zustande kommen 
könne. Nach unserer Auffassung kann aber diese Erscheinung 
auch bei reiner Kugelgestalt auftreten, wenn nur der Schwer 
punkt der Kugel nicht im Mittelpunkt liegt, sondern etwas nach 
hinten verschoben ist, und das ist bei einem Eisozean von genü 
gender Tiefe sehr wohl möglich. Wir brauchen uns nur die 
Figur VI der Tafel V anzusehen, um zu erkeniten, daß sich zu 
erst das Wasser zum überwiegenden Teile nach der Erde zu 
anordnete, daß die Eisschale exzentrisch daraus schwamm, und 
daß schließlich der ganze Eismantel einseitig am festen Mondkern 
anwachsen konnte, hieraus muß sich eine Verlagerung des Schwer-
	        
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