Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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■Koblenformation und Flöze. 
Spur von Gesetzmäßigkeit — zwischen zwei mehr oder weniger 
dicken Lagen können eine ganze Anzahl ganz dünner auftreten. 
Alle diese Schichten sind nun voneinander scharf getrennt durch 
Sand-, Schiefer- oder Kalksteinlagen, welche in ihrer Stärke 
ebenfalls zwischen wenigen Zentimetern und vielen Metern 
wechseln können. Die schwarzen Streifen und Linien hören dann 
wieder auf, und der Bohrer geht durch dicke Schichten von 
Muschelkalk, Buntsandstein, Zechstein, Kupferschiefer, um dann 
erneut in kohlenhaltige Schichten einzudringen. Darunter liegen 
ältere Übergangsgebirge, wie Grauwacke, und es ist nicht aus 
geschlossen, daß in noch größeren Tiefen wieder Kohlen ange 
troffen werden. Für unseren Zweck genügt die erreichte Tiefe 
des Bohrlochs. 
Die Aufeinanderfolge von Schichten, welche Kohle führen, 
mit anderem Gestein nennt man eine Kohlenformation, 
die einzelnen Kohlenlagen — falls sie über ^5 cm dick sind, 
dünnere Bänder kommen für den Abbau nicht in Frage — 
ein abbauwürdiges Flöz; der ganze Rest heißt Taub 
gestein. Die Anzahl der Flöze in solchem Schichtenkomplex 
ist sehr verschieden. )m Kattowitzer Revier liegen in einem 
Komplex von 670 m Stärke 27 Kohlenflöze, von denen einige 
sogar noch Wurzelstöcke enthalten, getrennt durch Tonschiefer 
böden, übereinander; in einem amerikanischen Revier, welches 
4.700 m stark ist, wechseln sogar 76 solcher Flöze mit Taub 
gestein ab, und ^8mal ragen in übereinanderliegenden Etagen 
aufrechtftehende Baumstämme in darüberliegende Schichte?: 
hinein. Das sind freilich Ausnahmen; in der Regel sind die Kohle 
führenden Schichten lange nicht so mächtig, und die Anführung 
dieser beiden Beispiele hatte nur den Zweck, zu zeigen, welch 
gewaltige geologische Bauarbeit in jenen fernliegenden Zeiten 
geleistet worden ist. Wir können aber gerade dieses amerikanische 
Kohlenlager dazu benutzen, um die Wahrscheinlichkeit zu unter 
suchen, ob eine solche Schichtenbildung in autochthoner weise 
entstanden sein kann, ferner^ wie der ganze Vorgang in diesem 
Sinne sich abgespielt haben wird, und welche Gründe für oder 
gegen diese Ansicht sprechen. 
Einer der eifrigsten Verfechter der autochthonen Genesis, 
Bölsche, hat diese Schichtenbildung auch eingehend behandelt.
	        
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