Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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Hörbiger gegen Lyell. 
der Wald versank unter den Spiegel des Meeres, wurde von 
Meerschlamm bedeckt und eine neue Kohlenschicht konnte sich 
vorbereiten, was sich soundso ost wiederholte. Das ist der Böl- 
schesche und Lyellsche Grundgedanke, welche Zeiträume sür solche 
Vorgänge in Frage kommen, kann man sich vorstellen, wenn 
man bedenkt, daß nach Berechnungen unserer Forstleute ein 
einhundertjähriger Buchenwald eine Kohlenschicht von 2 cm 
Stärke ergeben würde, und in dem Falle des amerikanischen Kohlen 
lagers haben wir es vielfach mit meterdicken Schichten zu tun. 
Der Vorgang müßte sich also 76 mal wiederholt haben! Dazu 
kommen noch die Sand- und Schieferschichten, die doch auch Zeit 
zur Ablagerung gebrauchten, und da wir aus den Querschnitten 
vieler Reviere wissen, daß durchschnittlich auf einen Meter 
Kohle 20 —30 m Ton oder Schiefer kommen, so wird die Perspek 
tive noch ungeheuerlicher und der Bildungsvorgang auf diesem 
Wege noch unwahrscheinlicher, wir müssen uns auf dieses eine 
Schulbeispiel für die Frage, ob bei solcher Mächtigkeit eine auto- 
chthone Entstehung der Kohlenlager denkbar ist, beschränken und 
unserer Absicht getreu, nur Anregung zum Studium derartiger 
Fragen in Spezialwerken zu bieten, auf das Lsörbigersche Werk 
selbst verweisen, in dem gerade auf diesem Gebiet kein irgendwie 
anerkannter Autor übergangen ist. Zm Gegenteil: weil in der 
Streitfrage über die Entstehung der Kohlenlager auch ein Teil 
der ganzen Glazialkosmogonie um Anerkennung ringt, hat 
Hörbiger an dieser Stelle eigentlich alles, was gegen ihn ins Feld 
geführt werden könnte, in objektivster weise besprochen und auf 
keinen Einwurf ist er die Antwort schuldig geblieben. 
wie erklärt nun die Glazialkosmogonie die Bildung eines 
Kohlenflözes? Im vorhergegangenen Abschnitt haben wir gesehen, 
wie die Schichten der Sedimentgebirge entstanden. Die vor und 
nach der stationären Hochflut sich vollziehenden Flutbewegungen, 
welche weniger in der Richtung der geographischen Länge als 
nach der Breite hin ausschlugen, verschleppten das zertrümmerte 
Material älterer Gebirge nach den Ebbegebieten, wo es nach 
dem Rückgang der Flut liegen blieb und bei der Kälte der Eiszeit 
schnell gefror. Bei jeder neuen Flut wiederholte sich der Vor 
gang, und so bauten sich allmählich die Gebirgsmassive auf. 
Die wogen brandeten aber nicht immer an felsigen Küsten,
	        
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