Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Rohlensuppe. Schwimm- und Sinkstoffe. Itzl 
die Ausschläge des Flutberges erreichten vielmehr auch Landstriche, 
welche Wiesen, Moore und Waldbestände trugen. An diesen 
nagte das Wasser, es brach die Bäume, riß den Humus mit Gräsern 
fort und zermalmte alles zu einem Gemisch von Resten der Blätter, 
Stämme, wurzeln und Gräser zu einer Kohlensuppe, wie sich 
Bölsche sehr anschaulich ausdrückt, welche durch die Fluten von ihrem 
Lntstehungsort weg in die Lbbegebiete getragen wurden. Zu dem 
Gemenge gesellte sich auch in der Brandung losgerissener und 
aufgeweichter Boden der Uferpartien, und alles zusammen 
wurde von der großen welle an das Land und auf die Oberfläche 
der von der vorhergegangenen Flut angebrachten und jetzt hart 
gefroren daliegenden Schicht geworfen. Hörbiger zerlegt das 
Gemisch aus vegetabilischem und mineralischem Material in 
Schwimm- und Sinkstoffe; die letzteren suchten sich naturgemäß 
schneller als die ersteren von dem Wasser zu sondern, sie nahmen 
die jeweils tiefste Lage ein, auf der sich eine Mittelschicht aus Wasser 
und den schwereren Teilen der Schwimmstoffe bildete, über der sich 
wieder das allerleichteste Material anordnete (s. Tafel IX, 
Figuren II a und b). Hatte nun die vorige Flutwelle eine ähnlich 
gemischte Lieferung herangebracht, so legte sich der gröbste Sand 
und Schlamm der letzten Lieferung unmittelbar auf die in 
zwischen festgefrorene, aus vegetabilischen Stoffen bestehende 
Schwimmstoffschicht der ersteren, während die oberste Lage der 
neuesten Lieferung sich wieder durch Ausfrieren anschickte, den 
Boden für die nächste Sinkstofflage zu bilden. Je nach dem 
Mischungsverhältnis mußte nun entweder die Sink- oder die 
Schwimmstoffschicht mächtiger werden: es konnte auch vorkom- 
men, daß überhaupt nur Material einer Art angeliefert wurde,, 
dann wurde, zumal wenn sich das öfter nacheinander wiederholte, 
beispielsweise eine besonders starke spätere Kohlen- oder Schiefer 
steinlage gebildet, bis dann wieder eine größere Anzahl regel 
mäßig abwechselnder Lagen auftraten. Es konnte auch auf 
eine Kalksteinlage plötzlich eine solche aus Schiefer kommen, wenn 
zufällig eine woge heranrollte, die nur mit Schieferschlamm ge 
schwängert war. Das eine aber muß immer festgehalten werden: 
Nur wenn die vorletzte Lage gefroren war, konnte die neue glatt 
von ihr abgesondert erhalten bleiben, war sie durch irgend 
welche Umstände noch weich, dann mußte eine Vermischung an
	        
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