162 Abschluß gegen Luftzutritt und Verwesung.
der Oberfläche eintreten, wenn nicht gar die schweren Teile der
neuen Lage ganz in die alte einsanken und sich zum Teil in sie
einbetteten. Mit diesen so gebildeten Lagen ging es nun genau
so wie mit den früher beschriebenen Schichten der Sediment
gebirge. Sie bauten sich immer höher und höher aus, und schließ
lich wurde der Druck des ganzen Schichtenkomplexes auf die
untersten Lagen so groß, daß Wärmeerscheinungen auftreten
mußten; das als Tis mit eingeschlossene Wasser schmolz dann
heraus und die um dieses Volumen verringerten Schichten setzten
sich entsprechend dichter auseinander. Line Schieserkalk- oder
Tonschicht konnte nun niemals so viel Wasser in sich haben wie
eine gleich starke Schicht gefrorener Kohlensuppe; deshalb preßten
sich diese viel dichter zusammen, und aus diesem Grunde ist das
Taubgestein in seiner Gesamtheit bei sonst gleicher Schichtenan
zahl immer mächtiger als das nutzbare Flöz. Viele Steinkohlen
sorten sind aber auch wie Schiefer, Kalk- und Sandstein in dickere
oder dünnere Platten und jdlättchen spaltbar, ein Beweis, daß
sie in derselben weise wie diese entstanden sein müssen, indem
sich eine Anzahl einzelner Tageslieserungen reinen Kohlenma
terials ohne Zwischenlage von Sinkstofsen absetzen konnten. Über
all, wo eine Spaltungsmöglichkeit vorhanden ist, muß im Urzu
stand eine Eisschicht bestanden haben, die nach dem Ausschmelzen
- den einzelnen Schichten Gelegenheit gab, sich auseinanderzu
setzen; aber nur, wenn die Korngrößen an der Vereinigungsstelle
verschieden waren, blieb die reinliche Scheidung der Schichten
erhalten.
Durch das Ausschmelzen des eingeschlossenen Wassers ist aber
aus dem Kohlenbrei noch lange keine Kohle geworden; durch
den gefrorenen Zustand der Masse und den durch die da
rüberliegenden Schichten bewirkten Luftabschluß sind bis jetzt nur
die Vorbedingungen für die spätere Verkohlung der so gegen
Fäulnis geschützten vegetabilischen Schichten geschaffen, welche erst
eintreten kann, wenn die Wärme den nötigen Grad erreicht hat;
dieser Zustand tritt dann ein, wenn die größte geologische Bautätig
keit einsetzt. Erst zur Zeit der stationären Hochflut, in der nach
unserer Auffassung die Gebirge entstehen, wird der Druck aus
die zur Kohlenbildung geeigneten Lagen so groß, daß durch die
dadurch erzeugte Wärme mit Unterstützung der aus dem Erd-