Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

204 
Glazialkosnrogonische Erklärung der Atlantissage. 
des Stillen Ozeans immer alles in schönster Ordnung geblieben 
sei, wie das aus den von ihm nach den Arbeiten von Arldt, Neu 
mayr, Laparent, Koken und Frech entworfenen Karten hervorgeht, 
wir wiederholen also: Da die äquatoreale Meereshöhe 
vor dem Einfang des jetzigen Mondes viele hundert Meter 
tiefer als jetzt stand, ist es sehr wahrscheinlich, daß eine 
Landbrücke von Afrika nach Amerika vorhanden ge 
wesen ist. 
Nach alten ägyptischen Überlieferungen soll ein Land mit 
Namen Atlantis westlich von den Säulen des Herkules (also außer 
halb der Straße von Gibraltar) im Atlantischen Ozean gelegen 
haben; hohe Kultur habe dort geblüht, die Ägypter haben Kriege 
mit dem Lande geführt, in einer Zeit großer Wassersnot 
aber sei das Land in den Fluten des Meeres für immer 
versunken, wie kann ein solcher Vorgang erklärt werden? 
Bölsche wirft, wie bereits erwähnt, die Frage auf, weshalb die 
Unruhe der Erdkruste sich immer nur auf unserer Seite der Erd 
kugel abgespielt habe. Sind innere Kräfte die treibende Ursache, 
dann müssen diese sich in einer gleichmäßiger über die ganze 
Erdkugel verteilten Wirkung äußern; da wir aber innere Kräfte 
von solcher Gewalt gerade für jene Zeiten bestreiten, so kann für 
uns nur eine äußere Kraft für diese Umgestaltung der Erdober 
fläche in Frage kommen, und wenn wir uns den Zeitraum 
zwischen der Auflösung des alten und dem Einfang des neuen 
Mondes vorstellen, so ergibt sich folgendes: 
Die Gürtelhochflut jener Zeit hatte sich verlaufen, das zur 
Eiform ausgezogene Geoid sich unter gewaltigem: Zerstörungs 
versuchen innerhalb der festen Erdrinde zur Kugelgestalt zurück 
gesetzt und der Luftmantel der Erde wieder seine gleichmäßige 
Verteilung über die ganze Erdkugel angenommen. Das nach den 
Polen hinstrebende Wasser hatte die von ihm gehobenen Eisfelder 
in hohe Breiten getragen und die etwa' auf ihnen Zuflucht 
suchenden Reste der Menschen und Tiere mußten dem: weg mit 
machen, ob sie wollten oder nicht. So mögen die Stammväter der 
heutigen Eskimos und Lappländer und mancher Tiere nach Norden 
verdriftet worden sein und sich dort zu neuen Volksstämmen und 
Arten umgebildet und ausgewachsen haben. Die kümmerlichen Reste 
Überlebender des Landes, die in höhlen viele Jahre der Kata-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.