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Alle Angaben über den Zeitpunkt der Aatastrophe.
hatte (siehe Tafel III, Figur V), war eine gewaltige Umwälzung
eingetreten. Das Meerwasser, welches sich infolge der unerwar
teten Annäherung des neuen Mondes nicht in langsamer An
schwellung, sondern plötzlich unvermittelt zu einer Flutwelle
über den äquatorealen Breiten erhoben hatte, begrub alles, was
es erreichen konnte. Die über dem Äquator angesammelte
Wassermenge blieb unter der nun ständig wirkenden Anziehungs
kraft des Mondes bestehen; was darunter begraben war, wie die
Atlantis mit allem, was auf ihr etwa von Kultur und sonstiger
Menschenleistung vorhanden gewesen ist, blieb versunken. Aller
dings nicht für immer. Denn wenn der jetzige Mond das Schick
sal seines Vorgängers erlitten, das Meer sich wieder nach den
Idolen gleichmäßig ausgebreitet haben wird, kann, wenn der
Wasserreichtum der Erde nicht durch die neu aufgenommene
wassermenge des Mondes zu groß geworden sein sollte, auch die
Altantis wenigstens teilweise noch einmal aus den Fluten empor
tauchen.
Für die Altertumswissenschaft wäre es von größtem Werte,
den ungefähren Zeitpunkt des Untergangs der Atlantis kennen
zulernen. Mit Rechnungen ist dem Problem nicht beizukommen;
historische Überlieferungen, aus denen einigermaßen sichere
Schlüsse gezogen werden könnten, sind nicht vorhanden. Es gibt
eine ganze Literatur über den Gegenstand. So sagt Ignatius
Domellya in „Atlantis, die vorsintflutliche Welt", daß
nach j)latos Angabe die Ägypter Solon gelehrt hätten, „daß der
Untergang von Atlantis 9000 Jahre vor ihrer Zeit, also etwa
U 500 Jahre v. Ehr. und rund 000 Jahre vor unsern Tagen
stattgefunden habe. Dagegen rechnen die Ehaldäer, daß zwischen
der Sintflut und ihrer geschichtlichen Dynastie ein Zeitraum
von 39 000 Jahren lag." Da nach unserer Lehre der Unter
gang des Tertiärmondes und die damit zusammenhängende Flut
viel früher erfolgte, so ist anzunehmen, daß die Ehaldäer eine
andere Flut mit der Sintflut zusammenwerfen. Da wäre es nicht
ausgeschlossen, daß hier eine Rückerinnerung an die Mondeinfangs-
flut mitspielt. In einem andern Buche: „Atlantis nach okkulten
Quellen" sagt w. Scott-Llliot: „Das Lharakteriftische der groß
artigen Erschütterung, welche vor ungefähr 80 000 Jahren statt
fand, erhellt aus der vierten Karte. Diese Karte wurde vor