Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Ersatz des wärmeverlustes. 
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Kern ist ein weißglutflüssiges Metallgemisch in Kugelform; sein 
Durchmesser mag nach einer Berechnung von Hörbiger etwas 
mehr als die Hälfte des Sonnendurchmessers betragerr; er würde 
also einer Kugel entsprechen, deren Radius so groß ist wie die 
Entfernung des Mondes von der Erde. Darüber lagert nun die 
ZOO OOO km tiefe glühende Gashülle, die Photosphäre genannt 
wird. Sie ist in ständiger stürmischer Bewegung durch den ununter 
brochen auf sie niedergehenden Meteorhagel; diesen Ausdruck 
gebrauchen die Astronomen, um anzudeuten, in welchen Massen 
die Meteore, zu denen sich nach unserer Lehre noch die Liskörper 
gesellen, in die Sonne einstürzen. Die Sonne erleidet durch 
die Wärmeausstrahlung einen Verlust, der fast allein durch 
die Meteore ersetzt wird, indem diese die gewaltige Bewegungs 
energie, die sie mitbringen, beim Einsturz in die Photosphäre 
und — falls sie diese noch durchschlagen können — durch das 
Eindringen in den Kern infolge der dabei entstehenden Reibungs 
stöße in Wärme umsetzen. Der Astrophysiker Scheiner in Potsdam 
hat berechnet, daß zur Deckung des Ausstrahlungsverlustes jähr 
lich etwa 58 X \o 28 Kalorien nötig seien; Hörbiger hat eben 
falls gerechnet und gefunden, daß ein Meteorhagel, der die 
Sonne in ^ooo Jahren um ungefähr ein joo ooostel ihrer Masse 
vergrößern würde, imstande sei, jährlich etwa 62 bis 90 X ^ 0 ^ 
Kalorien zu entwickeln, prüft man diese Rechnung und die auf 
den Seiten \05—J08 des Hörbigerschen Hauptwerkes daraus ge 
zogenen Schlüsse, so begreift man, daß an ein Erkalten der Sonne 
vorläufig nicht zu denken ist; man ist sogar berechtigt, anzunehmen, 
daß die Sonne noch heißer werden muß als sie jetzt ist. 
Es wurde bereits gesagt, daß die Oberfläche der Photosphäre 
durch den ununterbrochen niedergehenden Meteorhagel in ständiger 
Wallung und Unruhe erhalten werde. Man könnte aus diesem 
Grunde zu der Annahme kommen, daß die Meteore die Ursache 
der Sonnen flecke seien. Das war auch früher die Meinung. 
Mari glaubte, daß diese dunklen Stellen in die glühende Ober 
fläche geschlagene Öffnungen seien, durch die der für dunkel 
gehaltene Sonnenkern sichtbar würde. So kann sich aber die Sache 
keineswegs verhalten, wer einmal durch ein größeres Fernrohr 
einen gut ausgebildeten Sonnenfleck gesehen hat, wird den leben 
digen Eindruck gewonnen haben, daß wir es hier mit einer
	        
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