Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

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Korona und Lbrornosphäre. 
körper gehören in weit überwiegender Zahl den kleinen Gattungen 
an — nur die großen können Flecke von langer Dauer hervor 
rufen —, und diese werden schon in der Glut des ^»hotosphären- 
mantels in ihre chemischen Bestandteile zerlegt und können daher 
gar nicht zu Fleckebildnern werden. Aber auch bei ihnen muß, 
ehe die Zersetzung erfolgen kann, das Übergangsstadium durch 
gemacht werden, in dem sie vorübergehend zu Wasser mit einer 
Temperatur von 0 Grad werden, aus dem erst Dampf wird. 
Dieser wird durch den Strahlungsdruck des Lichtes mit großer Ge 
schwindigkeit weggetrieben und muß in einer kälteren Zone der 
Sonnenumgebung zu Lisstaub werden. Diesen Lisstaub, der sich 
in unglaublich großer Menge fortgesetzt neu gebiert, sehen wir 
dann im reflektierten Sonnenlicht leuchtend die Sonne als dichten 
Strahlenkranz umgeben. Der zwischen der Zdhotosphäre und der 
Korona liegende schwach leuchtende Ringteil des noch nicht zu 
Lisstaub gewordenen Dampfes wird Lhromosphäre genannt. 
Die ungleiche Höhengestaltung, welche der Koronamantel an 
nehmen kann, läßt sich nach dieser Überlegung leicht damit er 
klären, daß an Randstellen verkürzt sich darstellende Korona 
strahlen mit der hohen Korona zusammenfallen, und die aus den 
unteren Abbildungen der Tafel XV erkennbaren Unterbrechungen 
im Strahlenkranz rechtfertigen die Annahme, daß es auch Rand 
partien geben kann, an denen keine Lisstrahlen vorhanden sind, 
weil hier gerade keine Liskörper einstürzten und der Verdampfung 
anheimfielen. 
Die so entstehende Korona und Lhromosphäre werden nur sicht 
bar,wenn bei einer totalen Sonnenfinsternis der Mond die Sonnen 
scheibe vollständig bedeckt, so daß alles störende Licht abgeblendet 
ist; die Zeitdauer der Bedeckung ist aber immer so kurz — es 
handelt sich im günstigsten Falle nur um wenige Minuten —, daß 
es schon außerordentlich günstiger Witterungsverhältnisse bedarf, 
um die Erscheinung gut beobachten zu können. Die Zahl der 
totalen Finsternisse ist aber gering, und so kommt es, daß in 
jedem Jahrhundert auf dem ganzen Erdenrund alles in allem 
wenig mehr als eine Stunde für die Beobachtung zur Verfügung 
steht; dabei ist noch zu berücksichtigen, daß die Finsternisse in der 
Regel in schwer erreichbaren Gegenden der Erde ihre Totalität er 
reichen, so daß große Kosten und viel Mühe und Zeit verloren sind,
	        
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