Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Gesetzmäßigkeit der Erscheinungen. 
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Filter für das Licht angewendet werden. In dem Mittelbild in 
der obersten Reihe auf Tafel XV find zwischen den Flecken am 
Rande rechts einige Fackeln zu erkennen; eine einigermaßen 
brauchbare Vorstellung ihres Aussehens erhält man auch aus 
Figur Ila, Teilbild c der Tafel XII. 
Da die Flecke, Fackeln und j)rotuberanzen nicht regellos auf 
treten, wäre der Vollständigkeit halber noch die Frage der Ge 
setzmäßigkeit dieser Erscheinungen zu beantworten, die nach 
dem reichhaltigen Beobachtungsmaterial nicht bezweifelt werden 
kann. wir wissen, daß die verschieden großen Eiskörper in dem 
stracks und radial zur Sonne ziehenden Eisstrom sich der Größe nach 
sortieren, weil die großen und daher schwereren den Medium 
widerstand nicht so stark empfinden und deshalb der Schwerkraft 
der Sonne besser folgend, auf kürzerem Wege zur Sonne gelangen 
als die kleinen. Bei den von den Planeten abgelenkten und sich 
im Gegenkonus neugruppierenden Liskörpern ist nun das gerade 
Gegenteil der Fall: Hier sind es die kleinen Körper, welche auf 
kürzerem Wege zur Sonne gelangen als die großen, weil die leben 
dige Kraft die letzteren jetzt befähigt, sich der Anziehungskraft länger 
zu entziehen, so daß sie erst nach einer Reihe von Umläufen ihr 
Ende in der Sonne finden. Je länger ihre Umlaufszeit dauert, um 
so mehr können sie sich der Lkliptikebene anschmiegen, und so 
werden sie naturgemäß in der Nähe des Äquators einschießen, 
wobei es vorkommen wird, daß sie sowohl über als unter 
diesem anlangen. Da die Eistrichter ihre Lage im Raum un 
verändert beibehalten, die Sonne sich aber unter ihnen hinweg 
dreht, so kann man sich vorstellen, daß sich die sichtbaren Spuren 
der Einschlagsorte der großen Eiskörper zu Streifen — den sog. 
Königszonen — gestalten müssen, und daß die ständig in großen 
Mengen in den nördlichsten und südlichsten Breiten auftreffenden 
kleinen Eiskörper die Z)rotuberanzen bilden werden, welche diese 
polaren Teile der Sonne mit einem fortwährend wallenden Meer 
von leuchtendem Wasserstoff bedecken (f. TafelXII, Figur IV). In 
Wirklichkeit sind natürlich die Grenzen nicht so scharf geschieden 
wie es in den Zeichnungen zum Ausdruck kommt; ausnahmsweise 
können größere Körper in Breiten über + 30— 40 ° niedergehen; 
dann wird sich auch hier ein großer Sonnenfleck bilden. Im 
ganzen aber vollzieht sich alles mit großer Gesetzmäßigkeit, und
	        
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