266 Die Periodizität der Sonnenflecke. — Störungen der Lirkörperbahnen usw.
da wir hier nur die Pauptrichtlinien für die Erklärung der Er
scheinungen festlegen wollten, müssen wir Leser, die sich für Ein
zelfragen interessieren, auf das Hauptwerk selbst Hinweisen,
i# Die größte Gesetzmäßigkeit, die wir auf der Sonnenober
fläche kennen, ist die Periodizität der Flecken. Die auffallende
Übereinstimmung mit dem Zupiterjahr veranlaßte eine Anzahl
Astronomen, einen direkten Zusammenhang damit zu behaupten;
so lange aber der Gedanke, daß von außen kommende Körper
die Ursache der Flecken seien, fehlte, ließ sich ein Beweis dafür
nicht erbringet:; am wenigsten ließ sich erklären, wie durch den
Jupiter die nördlich und südlich vom Äquator auftretende Be
fleckung hervorgerufen werden solle. Eine Nebeneinanderstellung
einer großen Atizahl der beobachteten Perioden ergab zudem die
Gewißheit, daß die Regelmäßigkeit der Aufeinanderfolge von
Maximum und Minimum nicht so groß ist, um dem Jupiter unter
allen Untständen die alleinige Veranlassung der Erscheinung
zuzuschreiben, wenn auch erst seit ungefähr f 60 Jahren genauere
Aufzeichnungen über die Fleckezahlen vorhanden sind, so steht
doch schon fest, daß außer der Hauptperiode von —U,8 Jahren
noch Unterperioden von 58 und ^66 Zähren auftreten, die nicht
einfach übersehen werden dürfen. Die Figuren II und IV der
Tafel XI zeigen ganz deutlich, daß ohne den störenden Einfluß
der Planeten, durch den allein der Gegeneistrichter zustande
kommt, welcher ja den Hauptbetrag der Befleckung liefert, nur
die direkt ankommenden Liskörper Flecke Hervorrufen könnten,
daß aber die ganze nördliche halbkugel der Sonne mit Aus-
nahme der von großen Körpern getroffenen Aquatorgegenden
fleckenfrei bleiben muß. wie es aber kommt, daß die Sonne
zeitweise sehr reich an Flecken ist und dazwischen Zahre liegen, in
denen sie wochenlang ganz fleckenfrei ist, darüber sagen uns
die Zeichnungen noch nichts, versuchen wir deshalb, mit Hilfe
eines Vergleiches die Grundlage für den zur Erklärung auch dieses
Vorganges nötige:: Gedankengang zu schaffen.
wir denken uns ein Maschinengewehr, das einen ununter
brochenen Hagel von Kugeln und grobem Schrot auf eine Scheibe
schleudert und stellen in die Geschoßbahn eine bewegliche Bohlen
wand; dann wird die Scheibe nur von Kugeln getroffen, wenn
das Schußfeld nicht durch den beweglichen Kugelfang versperrt