Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

272 Symmetrisches Fleckenauftreten nur durch die Störunaen möglich. 
nur die idealen Korcmaformeu vorgeführt find, die infolge 
mannigfacher Umstände nur ganz ausnahmsweise annähernd 
zur Ausbildung kommen können. In Figur IV der Tafel XII 
ist der Versuch gemacht, den Vorgang in anderer Meise darzu 
stellen. Man sieht, wie innerhalb eines Iupiterjahres die Flecke- 
zonen aus hohen Breiten in niedere vorrücken, wie diese sich 
immer dichter mit Flecken bedecken müssen, wie aber am Ende 
eines Iupiterjahres in höheren Breiten schon wieder neue Flecke 
auftreten. 
Der Hauptzweck dieser langen Auseinandersetzung, die manchen 
Leser ermüdet haben mag, war der Nachweis, daß die Glazial- 
kosmogonie sehr wohl imstande ist, die bisher ungelöste Frage 
des fast symmetrischen Auftretens der Flecke auf beiden 
Seiten des Äquators und der ebenfalls ziemlich symmetrischen 
Form der Korona als Folge der Störungen im Eiszufluß zur 
Sonne durch die äußeren Planeten, vornehmlich den Jupiter, zu 
erklären. Ohne diese neptodale Störung — außer dem Jupiter sind 
nach Figur I und III, Tafel XIII, auch der Saturn, Uranus und 
Neptun daran beteiligt — könnten, wenn in Figur IV, Tafel 
XI, der Gegentrichter weggedacht wird, die größten Flecke nur in 
nördlicher Nähe des Äquators, kleinere und häufigere dagegen 
in der Regel nur südlich davon bis zu Breiter: von 40 —50 Grad 
auftreten. 
Mir haben an diesem Gedankengang zeigen können, wie die 
Fleckenhäufigkeit und die Gestalt der Korona in guter Über 
einstimmung mit dem Iupiterjahr stehen. Die Fleckestatistik zeigt 
jedoch noch andere regelmäßige Schwankungen während längerer 
Zeiträume, die in keiner Meise mit dem Iupiterjahr in Zu 
sammenhang stehen können. Die Ursache dieser Unregelmäßigkeit 
wird, wie schon angedeutet, darin zu suchen sein, daß neben 
dem Jupiter noch die drei äußeren Planeten als Störungs 
quellen auftreten. Ist diese Vermutung richtig, dann müssen 
sich die zweifelfrei festgestellten Schwankungen in der Flecken 
häufigkeit gesetzmäßig als die Summe oder die Differenz der 
Störungen aller vier Planeten auf den Strom des solipetalen 
Eises in Form eines statischen Diagramms feststellen lassen. 
Diesen Nachweis wollen wir als Schlußstein in den kühnen Brücken 
bogen unserer Betrachtungen über diese Fragen einfügen. In
	        
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