Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Polarlicht und magnetische Störungen. — Gewittcrelektrizität usw. 293 
Da das hier nicht möglich ist, muß auf die Darstellung 
des Phänomens mit feinen vielfachen Abstufungen, als da 
find: draperieartige Lichterscheinungen, Farbenänderungen, Auf 
schießen von Lichtgarben, Büschelentladungen, St. Elmsfeuer 
usw., verwiesen werden, die im Hauptwerke gegeben ist. Vielleicht 
haben wir auch demnächst von Hörbiger selbst eine auf 
seinen neuesten Forschungen beruhende Abhandlung hierüber zu 
erwarten. 
Außer den magnetischen Ungewittern kennen wir aber auch 
noch elektrische, die sich in bestimmter Art von den von Sturm 
und Hagel, sowie von gewaltigen elektrischen Entladungen be 
gleiteten Wetterkatastrophen unterscheiden. Als Ursache der letz 
teren, welche wir lokale nennen möchten, haben wir die in die 
tieferen Schichten der Erdatmosphäre eindringenden Eisboliden 
kennen gelernt, die mit kosmischer Wucht einschießend, durch 
Reibung gewaltige Llektrizitätsmengen erzeugen, die sich bei der 
später einsetzenden Zersplitterung in Billionen kleiner Eistrümmer 
auf größere Teile der Atmosphäre und danach beim Übergang 
vorn Hagel zum Wasser auf die Wolken verteilen, von denen sie 
durch Entladung als Blitze einen Ausgleich der Spannung zwi 
schen der Erde und der Gewitterwolke herbeiführen. Der Bolide 
bringt also keine kosmische Elektrizität mit sich, sondern erzeugt sie 
bei seiner Umwandlung zur Gewitterwolke erst an dieser selbst. 
Anders ist der Vorgang bei der Form der Gewitter, die als 
Wetterleuchten bezeichnet werden und sich dadurch von den 
schweren unterscheiden, daß ttur elektrische Entladungen zwischen 
Wolken ohne Donnererzeugung auftreten. Sie sind nicht mit den 
weit entfernten Gewittern zu verwechseln, deren Blitze tief unter 
unserem Horizont aufflammen und höhere Wolken von unten er 
leuchten, während der Donner wegen der großen Entfernung un 
vernehmlich bleibt. Das wetterleuchten kommt wahrscheinlich 
folgendermaßen zustande: Uber einer niedrig stehenden Wolken 
wand, die bei ihrem Aufstieg einen Teil der von den Physikern 
als negativ angenommenen elektrischen Ladung der Erdober 
fläche mit sich geführt hat, werde von höheren Luftströmungen 
eine Wolkenschicht zusammengetrieben, auf die sich Eirrus- 
wolken herabsenken. Diese, den Roronastrahlen der Sonne ent 
stammend, sind positiv elektrisch geladen. Ist der Spannungs-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.