Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Zusammenhang von schlagenden Mellern und Sonnenflekken. 297 
Feineises, wie wir wissen, einem in Erdennähe gelangten Eis- 
boliden den Anstoß zu schnellerem Einsturz geben kann, so werden 
wir aus der Fig. II der Sonnentafel XII noch mehr heraus 
lesen können als bei der ersten Besprechung möglich war. 
Um das Ausgeführte nur einigermaßen durch wirkliche mete 
orologische Beobachtungen zu belegen, fügen wir eine kleine 
Zusammenstellung solcher ans verschiedenen Zeitschriften bei; 
dem Leser möge überlassen bleiben, seine Schlüsse daraus selbst 
zu ziehen. 
t. Die „Astronomische Rundschau" berichtete im Juni t 907 über 
„Barometer und schlagende Wetter" u. a.: „Die Explosionen, 
die sich am 28. Januar im Becken von Lens und Saarbrücken 
ereigneten, haben nianche interessante Fingerzeige ergeben; denn 
diese Explosionen, die sich merkwürdigerweise fast zu gleicher 
Zeit ereigneten, erfolgteil beide unmittelbar, nachdem das Baro 
meter, das bis dahin sehr hoch gestanden hatte, ziemlich rasch gefallen 
war. NachBigourdan fiel das (Quecksilber anr 27. Januar um 6 , am 
28. um weitere 7 mm und erreichte mit nochmals 4 mm am 29 . seinen 
tiefsten Stand, wo seine Ruhe bei 75 t mm eintrat; am 28. geschahen 
beide Explosionen bei gleichem Druck. Bigourdan weist darauf 
hin, daß sich diese Beobachtungen mit den Untersuchungen Zohn 
Biddles decken; es scheint in der Tat, als ob dem Anwachsen des 
Grubengases ein Fallen des Wetterglases voraufginge. Professor 
Belar in Laibach hat nach Bericht an gleicher Stelle geäußert, 
die allgemeine Unruhe der Erde habe ständig zugenommen. Das 
Auftreten großer Sonnenflecke in diesem Augenblicke ist dabei 
sehr bemerkenswert." 
2. Zn den Wettermonatsberichten der „Naturwissenschaftlichen 
Wochenschrift" vom Zahre ^907 lesen wir: „Der Mai wies mehr 
mals so schroffe Witterungswechsel auf, wie sie sich nicht häufig 
in einem Monat zusammenzudrängen pflegen, vom 2 .— 4 . wehten 
längs der Rüste heftige Südweststürme, die von Gewittern, Hagel- 
und Regenschauern begleitet waren." 6 ier kommt der Durchzug 
einer größeren Sonnenfleckengruppe am 5. Mai H 907 in Betracht. 
z. Ebendaselbst: „Zn den Regierungsbezirken Röslin, Marien 
werder und Bromberg gingen am 9 . Mai außerordentlich starke 
Gewitter, zum Teil mit schweren Lsagelschlägen nieder, z. B. 
wurde in Bütow eine Niederschlagshöhe von 40 mm gernessen.
	        
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