Full text: Eis, ein Weltenbaustoff ([Hauptwerk])

Schlußabschnitt. 
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ist, und daß unserem Planeten noch zwei derartige, gemeinhin 
Weltuntergänge genannte Entwicklungsabschnitte bevorstehen, 
nach deren letztem der Wasserreichtum so groß sein wird, daß 
kein Festlandleben, sondern nur noch eine Wasser sauna und -flora 
denkbar sind. Was darauf folgt, ist der Tod alles Lebens, denn 
wenn erst einmal beim Erkalten des Erdkerns das Ausatmen von 
Gasen aus Festlandteilen aufgehört hat, kann die atmosphärische 
chülle nur noch Wasserstoff aus dem Weltall sein; unter dem 
Einfluß der Weltraumkälte wird auch der Wassermantel kälter 
und schließlich zu Eis. Als eisumkrusteter planet eilt die Erde am 
Ende ihrer Tage dem Untergange in der Sonne entgegen, und 
alles, was jemals auf ihr entstand, alles Schöne und Hohe, was 
jemals erdacht und geschaffen wurde, ist für immer, unwieder 
bringlich verloren. Die Frage, zu welchem Zwecke bei 
solch einer trostlosen Aussicht überhaupt Leben entstanden, und 
die andere, aus welche Weise es entstanden sein könne, zu 
erörtern, gehört nicht zu der uns gestellten Aufgabe. Wir haben 
es hier nur mit den rein mechanisch-physikalischen Tat 
sachen zu tun, die auf die eigenartige Stellung der Erde 
in der Reihe der übrigen Planeten Bezug haben, und 
wir untersuchten nur, weshalb bis jetzt die Erde weniger 
kosmisches Wasser erhalten mußte als die übrigen Planeten. 
Ebenso liegt es mit der zweiten Frage, woher und wie das 
Leben, der erste Lebenskeim zur Erde gelangt sein könne, 
hierüber gibt es bis jetzt noch gar keine Anhaltspunkte, mrd 
was Arrhenius u. a. an Vermutungen ausgesprochen haben, ist 
derart unsicher, daß wir uns versagen müssen, an dieser Stelle 
darauf einzugehen. Auch Hörbiger hat der: Gegenstand, allerdings 
in sehr hypothetischer Form, in seinem Hauptwerk behandelt; 
wer sich dafür interessiert, mag darin die Seiten 5^8ff. nachlesen. 
)n dem Abschnitt über den Mond hatten wir uns nicht darauf 
beschränkt, eine Erklärung über die Entstehung seiner jetzigen 
Oberfläche mit ihren verschiedenartigen Rätseln zu geben, und 
sie mechanisch zu begründen; es war auch versucht worden, 
nachzuweisen, daß er früher ein selbständiger planet gewesen sei, 
der seine Bahn um die Erde immer enger ziehen und bei hin 
reichender Annäherung einen sehr fühlbaren Einfluß auf diese 
ausüben müsse, dessen Wirkungen wir im Vergleich mit dem
	        
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