Druck v. Rieh fiuks, ßerl/nJ.W. ßessauerStr. 36.
! Z4/ Seife- SZ .
MARS.
Fig.I.
Wasser
Schematische Darstellung des Vorgangs, wie
durch Steigen der Ozeantiefe die älteste Eisdeckefl)
zuerst zersprengt und in, Preistafeln "zerlegt wird.
Diese treten bei weiterem Anwachsen des Wassens
immer weiter auseinander\ das in den Spalten be-
find liehe Wasser gefriert zu , Jungeisstreifen."
Deren Ränder bilden an den Ureistafeln schwache
Stellen, welche bei Hut dem inneren Wasserdruck nicht
widerstehen können wodurch die in Fig.JT skizzierten Erschei
nungen, Kanäle, deren Verdopplungen u. Verschwinden auftreten.
T
zv Seite- -&r
Mars-und Mondtafel Tafel V.
Fi(/Z .i
Der., Kanal
s %- idkm *1892
ixMÊÈÈÈêiidi
V Der,, Kanal“
: - '■;» -V- Hyd ractes
i’f'A- -.V> • Milus.
jjj^ ^ î dx. —^ / «
ßlacialkosmog
utung.
Schulbeispiel für Überflulung einzeln
ner Teile und Entstehung der, Kanal Mer .
doppeluhgan einerbestellenden Marslandschaff.
Fig.W.
Eisschaa/e
ttehötischerKgrn
Teil der Oberfläche
des Mars
n. Schiaparelli.
zu Seife - SZ,S3
Man denke sich den ursprünglichen Eismantel durch schmale und breite Spa/ten in verschiedengroße 7ä-
fe/n zer/egt, zwischen denen sich nässer undeme schwache neue E/sdecke befindet Auf dem durch die Sonnennut ahnenden
Meere schaukeln die Eislafeln und die Verbmdungsnähte werden entwedernur stückweise oder auf der ganzen Länge des Spa/is,
entweder nur auf einer Seite oder auf beiden losgelöst, sodaß Wasser austreten kann. Das Wasser färbt das Eis dunkler, es
bringt auch Reif und Schnee zum Schmelzen und hierdurch werden alle die Erscheinungen hervorgerufen, welche sich
bei der Beobachtung der MarsoberE/äche als einfache oder doppelte „ Kanä/e , Verschwinden und Wie—
dererscheinen von Kanälen, Seen und dergleichen zeigen .
Fig. IV
Junqeis
Wachstum der Breite der
Jungeisstreifen zwischen
auseinander tretenden
Ureistafe/n.
zu Seife: 111
MOND. FigV
Eisschaa/e
Gesteine
Meeresboden
Schlacken
Der heutige Erdenmond entstand a/s selbstständiger
Planet einst weit außerhalb der jetzigen Mars bahn.
Solange er a/s solcher um die Sonne hef, war er noch
keinen Flutkräften seitens der Erde ausgesetzt,
hat er eine ähnliche Entwicklung durchgemacht
wie der Mars, und seine Ober Räche wird der desjetzigen
Mars nicht unähnlich gewesen sein. Däs ändertesich
aber plötzlich ganz gewaltig,aber nach genügender Bahn,
Schrumpfung und geeigneter Stellung der Apsiden =
Unien (sJaf. I Fig. Vltu. Tat. III FtgVjvon Luna und Erde Yon
der Letztem eingefangen wurde und am Ende des Prose-
lenenzeitalters überraschend am Himmel als große,
leuchtende Scheibe auftauchte und als solche sichtbar blieb.
Diegewaftigen Erden Nutkräfte, die jetzt einsetzten, zer
störten die Oberfläche gründlich , türmten die Schollen zu
Eisgebirgen aufeinander,schufen durch ausgedehnte Üben
Hutungen die,, Meere "undbauten die,Ringwälle ”auf.
zu Seite: 711
Fig. VT.
Eisschaa/e
Unmittelbar nach dem Einfang war nicht nur die re La =
tive Mondbahn um die Erde, sondern auch die Exenfri-
zität der Bahn eilipse größer a/s heute. Auch die
Exzentrizität der Erdbahn selbst hafte sich etwas ver.
größert, was noch jetzt in der langsamen Abnahme
derselben erkennbar ist. Die Mondbahn schrumpft
in Folge desAetherwiderstandeseinundzwarin 10000
Jahren um den ungefähren Betrag des Erdhalbmessers.
Durch die Flut erzeugende Kraft der Erde suchte s ich
der Mondozean der Hauptmasse nach in der Richtung
nach der Erde hin einzustellen und theoretisch eine Ei =
form anzunehmen. Die frei auf dem Ozean schwimmen,
de Eisschaa/e modellierte sich mgleichem Sinne.
Die noch vorhandene Eigenumdrehung des Mondker z
nes verzehrte sich durch Reibung an dem durch die Flut festge-
halteqen Wasserberg. DerSchwerpunkt desganzen Sys =
tems ruckte aus dem geometrischen Mittel um ca. 60 -
30 km nach rechts m die Kugel hinem .
zu Seite 771 , 1*7-2.
Fig.FF.
zu Sette: 10U.70S-,
-IOC. 706
Fig.TUT.
- l-'-v.-s.
Schwer-
jjunkt 60km
hinter d.MUte! .
Querschnitt des Mondes, wie er sich heute -bei aller*,
dings übermäßig stark angedeuteter Ei form -darsteJ/en
dürfte. Auch nach dem Einfang wurde die Oberfläche
noch häufig durch Krusten niederbrüche, Schollen auf für,
mungen. Überflutungen undHeuüberfnerungen be
unruhigt. Es fanden auch noch vereinzelte Neu bi! -
düngen von Kratern und Wiederaufbrüchen alter
statt. Mit zunehmender Dicke des Eismante/s und
besonders nach dem bis zum Grunde erfolgten Aus
frieren ist jedoch Ruhe auf der Oberfläche eingetre ,
ten. Der Eismantelliegtin der Ei form, die das Was
ser annehmen mußte, auf dem festen Kern; aber
dessen plastische Massen, der früher schlammige Mee,
resboden, sowie dasimünnern vorhandene Magma
werden das Bestreben haben, sich der Erdanziehung
folgend eiförmig anzuordnen .Eine wirkliche Verschiebung
der Massen in diesem Sinne triftjedoch erst bet noch grö
ßerer Erdnähe auf (S Tafel TIE Fig.H)
zu Seife - 70 &
Fig.PL :
Gefrorener^ Wasserdampf
Entstehung der
sog. Lichtstreifen ,
wie beim Krater Tycbo,
Kopernikus u.a.m.
Jn Fig. VIII 1-7 ist die Ent
stehung der sog. Krater oder
Ringgebirge schematisch
darg es feilt. Auf Seite 99
ist ausführlich gesagt, aus
welchen Gründen das Eis
auf der Mondoberfläche selbst bei Ib tägiger Sonnenbestrahlung nichtschmelzen kann. Fällt ein
Meteor auf die Eisfläche, so kann ersie, sofern sie noch dünn ist,giatt durchschlagen,- ¡sh sie aber
schon dick, so wird er bis zu gewisser Tiefe eindringen und dann stecken bleiben. Durch Sonnen
bestrahlung nimmt er Wärme auf, was bei dem we/ssen Eise nichtder Fallist, und so kann er
sich langsam durch die Eisschaa/e durchschmelzen. Durch eine solche Öffnung tritt unter der
Flutwirkung Wasser aus, welches bis in gewisser Entfernung auseinander läuft. Bei Ebbe
zieht es sich durch die Öffnung wieder zurück. Das Spie/ wiederholt sich beijederf/uf, und
der Rand bildet nach einer größeren Anzahl von Austritten einen Wall, der allmählich zugro,
ßer Röhe erwachsen kann. 1-3. Da das austretende Wasser wärmer als das Eis ist, wird es
immer etwas von dem Boden wegschmelzen .wodurch dieser langsam tiefer ausgewaschen wird.
Verengert sich die Öffnung, sodaß weniger Wasser aus treten kann, so baut sich ein kleiner Zentral-
bergauf, N95. * Nb 6 zeigt, wie sich in einem alten, zerklüfteten Krater durch e/nen späteren Heu.
ausbruch ein innerer Kreter bilden kann. Auf diese Art werden vie/e konzentrische Terrassen -
Formationen entstanden sein. Vom Wallrand losgebrochene Eistrümmer können vom zurück-
flutenfen Wasser über die Öffnung geschwemmt werden u.u.A. den weitem Rücklauf versperren.
Hann wird das Wasser im Krater stehen bleiben und aus frieren.wiedies beim Krater Wargentin der Fall ist. Fig. VH/,№7. * In fig. IX soll eine Erklärung für
das lustandekommen der viele Krater umgebenden üchfsfreifen gegeben werden. Diese sind z.B. bei Tycho wahrscheinlich Sprünge in der Eisschaa/e, welche
mit Jungeis ausgefüllt sind,ähnlich wie die Marskanäle. Es gibt aber auch andere,weiche aus Eisstaub bestehen. Da der Mond keine Atmosphäre hat, verdampft
aufihm das Wasser sofort, der Dampfwirdzu Eisstaub,der durch die Monjschwere dichI an der Oberfläche festgeha/fen wird, füllt sich ein Krater mit zerklüfteten Wall mit
kaItem,abertmtzdem sofort kochenden Messer, so wird der entstehende Dampf sich nicht erheben,sondern in Form von Eisstaub durch die Spalten nach außen kriechen und soje
nach Nachschub längere oder kürzere Eisstreifen bilden, welche als amorphes Eis auf dem mehr kristallinischen der Mondebene sich hell abheben.